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Energie-Inseln

North Sea Wind Power Hub

Das Konsortium des North Sea Wind Power Hub (NSWPH) unterstützt die Ziele des Pariser Klimaabkommens und die damit verbundenen Verpflichtungen der EU und der Nordsee-Länder zur Reduzierung von Treibhausgasen.

Windenergie-Verteilkreuze in der Nordsee

Das internationale Konsortium, bestehend aus TenneT, Energinet, Gasunie und Port of Rotterdam, bewertet und entwickelt technische Konzepte und Lösungen für die Bereitstellung der benötigten großen Kapazitäten zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen bei gleichzeitig geringstmöglichen Umweltauswirkungen und Kosten.

In Zukunft (nach 2030) können nach der Ausweisung von großen Windregionen in großer Entfernung von der Küste mehrere Windenergie-Verteilkreuze entwickelt werden, die als zentrale Plattformen für die Unterstützung der für den Transport der Energie erforderlichen Infrastruktur dienen, z. B. für die Strom-in-Gas-Umwandlung (insbesondere „grünen“ Wasserstoffs), anstelle der derzeit gebräuchlichen Offshore-Konverterplattformen. Die relevanten Windkraftkapazitäten reichen von 70 bis 150 Gigawatt bis zum Jahr 2040 beziehungsweise bis zu 180 Gigawatt im Jahr 2045 in der Nordsee und sollen nach einem modularen, schrittweisen Ansatz ausgebaut werden. Je nach Umfang der Entwicklungen könnten die Windenergie-Verteilkreuze Ausgangspunkt für die Versorgung von mehreren Hundert Millionen Europäern mit umweltfreundlicher Energie sein.

North Sea Wind Power Hub (NSWPH)

Die internationalen Konsortialpartner des North Sea Wind Power Hub (NSWPH) haben im Juli 2019 die Ergebnisse der Bewertungsphase des Projekts vorgestellt.

Das Konsortium führte eine Vielzahl von Studien durch, untersuchte verschiedene Szenarios und führte intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, führenden Offshore-Windparkentwicklern und Nichtregierungsorganisationen (NRO).

Ziel des Konsortiums ist es, im Rahmen der Energiewende hin zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem, den groß angelegten Ausbau und die Integration von Offshore-Windkraft in küstenfernen Nordseegebieten im großen Maßstab zu geringstmöglichen Kosten für die Gesellschaft und fortgesetzt hoher Versorgungssicherheit zu ermöglichen. Die Vision basiert auf einem international koordinierten Ausbau von Windenergie-Verteilkreuzprojekten, bei denen die Anbindung der Windkraft, Kopplung der Energiemärkte durch Interkonnektoren sowie eine intelligente Integration in das Onshore-Energienetz, einschließlich Strom-in-Gas-Umwandlung (Power-to-Gas), kombiniert werden. Ein solcher Ansatz birgt sowohl wirtschaftlich als auch umweltpolitisch große Vorteile.
Die Untersuchungen des Konsortiums dienen dazu, die Klimaziele des Pariser Abkommens rechtzeitig zu erreichen und auf aktuelle Energie- und Klimavereinbarungen z.B. in den Niederlanden und Dänemark sowie auf den deutschen Ausstieg aus der Kernenergie und Kohle zu reagieren.

Zusammenfassung der wichtigsten Untersuchungsergebnisse:

  • Das Windenergie-Verteilkreuzkonzept ist technisch umsetzbar.
  • Ein schrittweiser Ausbau von Verteilkreuzen von 10 bis 15 Gigawatt ist der nächste logische Schritt in Richtung eines großen Ausbaus der Offshore-Windenergie.
  • Das erste Windenergie-Verteilkreuzprojekt wird voraussichtlich rein elektrisch mit dem landseitigen Netz verbunden und zusätzlich landseitig um eine Strom-in-Gas-Umwandlung (Power-to-Gas) ergänzt werden, um die Flexibilität des Energiesystems zu gewährleisten. Das Projekt könnte Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen. 
  • Es erscheint möglich, ein erstes Windenergie-Verteilkreuzprojekt innerhalb des aktuellen rechtlichen Rahmens und Marktdesigns, d. h. der aktuellen Gesetzgebung auf nationaler Ebene und EU-Ebene aufzubauen. Jedoch sind erhebliche Anpassungen der nationalen Verfahrensweisen, Ansätze, Planungs- und anderer Richtlinien erforderlich, um international integrierte Infrastrukturprojekte zu ermöglichen wie das modulare Verteilkreuz-Konzept als Teil einer langfristigen Energiewende.
  • Alle internationalen Studien und Szenarien zufolge reicht die aktuelle Ausbaurate in Europa von Offshore-Wind nicht aus, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Ein beschleunigter und großangelegter Ausbau ist notwendig.
  • Da die Nordsee ein großes Potenzial für Offshore-Windenergie birgt, kann die Umsetzung von 180 Gigawatt Offshore-Wind bis 2045 durch den Ansatz des Konsortiums erreicht werden.
  • Ein international koordinierter Ansatz könnte Anschluss und Integration groß angelegter Offshore-Windenergie effektiver und mit erheblich geringeren Kosten umsetzen als bei einer fortgesetzt individuellen nationalen Planung.
  • Eine langfristige Marktsicherheit für alle Interessensträger (Stakeholder) ist notwendig, um in die erforderlichen Lieferketten zu investieren und diese aufzubauen.
  • Dringende Vereinbarungen zur Entwicklung nachhaltiger Energie aus Offshore-Windenergie für den Zeitraum nach 2030 sind nötig.
  • Das Konsortium hat Gespräche und Diskussionen mit Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NRO), politischen Entscheidungsträgern und der Industrie aufgenommen: Enge Zusammenarbeit und Unterstützung sind ebenso erforderlich, wie Konsultationsprozesse und internationale Vereinbarungen.
  • Appell an politische Entscheidungsträger, Raum- und Entwicklungsplaner zur Findung ausgewogener Entscheidungen, bei denen Umweltbeeinträchtigungen des Offshore-Windkraftausbaus gegen dessen technisch-ökonomische Auswirkungen und die Dringlichkeit der Erreichung der langfristigen Klimaziele abgewogen werden.
  • Die Nutzung der Strom-in-Gas-Umwandlung und -Übertragung in Kombination mit der Kopplung mit anderen Sektoren wird vorteilhaft für das Gesamtenergiesystem sein.
Windenergie Verteilerkreuz Konzept

Kontakt

Mathias Fischer

Mathias Fischer

Pressesprecher – Netzausbau Onshore Nord & Offshore, Sektorenkopplung, Energiepolitik und Industriestrategie Nord, Finanzthemen, Flexibilität & Innovationen