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Industrieleitung Salzgitter

Die Industrieleitung Salzgitter soll die Werksstandorte der Salzgitter AG und lokal ansässiger Unternehmen künftig mit erneuerbaren Energien versorgen und als Teilprojekt der Ostfalen-Achse das Stromnetz in der gesamten Region stärken.


Region
Niedersachsen
Projektart
Netzverstärkung
Kategorie
onshore
Status
planning
Projekttags
  • Industrieleitung Salzgitter
  • Freileitung
  • 380kV
Onshore-Germany_Industrieleitung-Salzgitter

Über das Projekt

Erneuerbarer Strom für die Industrie von morgen

Industrieleitung Salzgitter Karte Gesamtübersicht

 

 

Salzgitter ist einer der wichtigsten und größten Industriestandorte in Niedersachsen und in ganz Deutschland. Die Stabilität der Netze ist von herausragender Bedeutung für die heimische Industrie und private Endverbraucher. In der Region sitzen international tätige Großunternehmen, die mit Zukunftsprojekten die Energiewende in Deutschland maßgeblich mitgestalten und die Wertschöpfung vor Ort sichern.

Eines dieser Unternehmen ist die Salzgitter AG. Das Stahlunternehmen plant eine CO2-neutrale Stahlproduktion, in der Kohle als Energieträger abgelöst und langfristig durch grünen Wasserstoff ersetzt wird. Innovationen wie diese, machen den Industriestandort fit für die Zukunft und sichern mehrere tausend Arbeitsplätze in der gesamten Region. Um die Produktionsumstellung zu ermöglichen, benötigen die Salzgitter AG und weitere lokal ansässige Unternehmen kurzfristig große Mengen an erneuerbarem Strom. Das bestehende 220-kV-Stromnetz in der Region kann diesen Bedarf nicht decken. Als Betreiber des Übertragungsnetzes ist TenneT gesetzlich dazu verpflichtet, ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Stromnetz zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht zu optimieren.

Darüber hinaus profitiert die gesamte Region vom Bau der Leitung und dem dazugehörigen Umspannwerk, über das auch das Verteilnetz und somit der Stromkunde angeschlossen wird. Die neue Infrastruktur sorgt vor Ort für ein leistungsstarkes Stromnetz, das sowohl der Industrie als auch Privathaushalten zugutekommt. 

Die Projektmaßnahmen im Überblick

Um die Industrie vor Ort mit den benötigten Mengen erneuerbarer Energien zu versorgen, braucht es die Anbindung an das 380-kV-Höchstspannungsstromnetz. TenneT plant in diesem Kontext ein neues 380-kV-Umspannwerk in der Nähe der Lastschwerpunkte der Industrie als Stabilitätsanker für die Region zu errichten. Mittels einer ca. 10 Kilometer langen Freileitung zur derzeit noch im Bau befindlichen Wahle-Mecklar-Leitung (konkret: Wahle-Lamspringe) soll das neue Umspannwerk in das 380-kV-Stromnetz eingebunden werden. Damit dies funktioniert, muss am Kreuzungspunkt mit der Wahle-Mecklar-Leitung eine Schaltanlage als Netzknotenpunkt errichtet werden, die das Umspannwerk an das Höchstspannungsnetz anbindet. Ganz vereinfacht gesprochen fungiert die Schaltanlage als eine Art Steckdose, über die das Umspannwerk und damit auch die Industrie sowie die untergelagerten Netzebenen den Strom beziehen. Die Freileitung dient als Verbindungsstück zwischen Umspannwerk und Schaltanlage, über das der Strom zum Ort des Verbrauchs transportiert wird.

Gesetzliche Grundlagen des Vorhabens

Am 14. Januar 2022 bestätigte die Bundesnetzagentur den Netzentwicklungsplan 2035 (2021), der alle zwei Jahre von den Übertagungsnetzbetreibern vorgelegt wird. Der Netzentwicklungsplan (NEP) ist Grundlage für den Netzausbau in Deutschland und zeigt auf, welche Leitungen erneuert, erweitert oder neu gebaut werden müssen. Das Vorhaben Industrieleitung Salzgitter wird im aktuellen Netzentwicklungsplan als Maßnahme 800 „Kreuzung Wahle-Lamspringe – Gleidingen/Hallendorf“ geführt und ist Teil der Gesamtmaßnahme P 228 „Netzverstärkung Landesbergen – Gleidingen/Hallendorf“. Eine gesetzliche Bestätigung des Netzentwicklungsplans und der darin genannten Vorhaben durch Bundestag und Bundesrat in Form des Bundesbedarfsplangesetzes wird in den nächsten Monaten erwartet.

  • Die Industrieleitung Salzgitter versorgt die Industrie von morgen mit erneuerbarem Strom.

    Die Industrieleitung Salzgitter versorgt die Industrie von morgen mit erneuerbarem Strom.

  • TenneT plant und baut alle Leitungen so, dass die Natur möglichst wenig beeinträchtigt wird.

    TenneT plant und baut alle Leitungen so, dass die Natur möglichst wenig beeinträchtigt wird.

  • Salzgitter ist eine wichtige Industriemetropole in Niedersachsen.

    Salzgitter ist eine wichtige Industriemetropole in Niedersachsen.

  • Auf dem Weg nach Salzgitter Lebenstedt.

    Auf dem Weg nach Salzgitter Lebenstedt.

Aktuelles

Wir halten Sie auf dem aktuellen Stand

Am 01.06.2023 findet in Salzgitter der Erörterungstermin für die Industrieleitung Salzgitter statt. Dabei kommen öffentliche Träger, Verbände sowie Bürgerinnen und Bürger zusammen, um über eingegangene Hinweise und Stellungnahmen für das Netzausbauvorhaben zu diskutieren. Auf Basis des Austausches und der schriftlichen Einwendungen trifft die Genehmigungsbehörde, die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, im Anschluss einen Planfeststellungsbeschluss, der den Trassenverlauf festlegt.

Im Dezember 2022 hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) das Planfeststellungsverfahren für die Industrieleitung Salzgitter eröffnet.

Damit begann im Januar 2023 die formelle Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung für das Projekt. In der Gemeinde Vechelde und der Stadt Salzgitter lagen die Planungsunterlagen öffentlich aus und konnten eingesehen werden. Das Projektteam bot zusätzlich mehrere Bürgersprechstunden vor Ort an, um alle offenen Fragen zu den Unterlagen und zum Genehmigungsverfahren zu beantworten.

Die formelle Beteiligungsphase endete am 1. März 2023. Bis zum Erörterungstermin im Sommer 2023 werden alle Einwendungen von TenneT gesichtet, geprüft und erwidert. Zu dem Termin haben alle Einwenderinnen und Einwender, Behörden und Verbände die Gelegenheit, zusammen mit TenneT über die Einwände und die Erwiderungen von TenneT zu diskutieren. Dadurch kann die Planfeststellungsbehörde eine bessere Entscheidung darüber treffen, inwieweit die Einwände für den Planfeststellungsbeschluss berücksichtigt werden müssen.

Die NLStBV setzt sich nach dem Erörterungstermin mit allen eingegangenen Einwendungen und Stellungnahmen und den Diskussionen im Detail auseinander. Sie wägt alle Belange und Hinweise unter dem Gesichtspunkt der geltenden gesetzlichen Vorschriften ab und stellt anschließend den Planfeststellungsbeschluss aus, der den genauen Verlauf der Leitung festlegt. Dieser wird öffentlich vorgestellt.

Auch über den formellen Beteiligungsprozess hinaus ist der Austausch mit den von der Leitung berührten Gemeinden und Eigentümerinnen und Eigentümern eine Priorität für TenneT. Das gilt auch für die Teilmaßnahmen des Projekts, wie das Umspannwerk Bleckenstedt/Süd und die temporäre 220-kV Leitung an der Baufläche des Umspannwerks.

An der Kreisstraße K12 bei Bleckenstedt befindet sich die Baufläche für das künftige Umspannwerk Bleckenstedt/Süd. In Vorbereitung für den Bau finden aktuell bereits erste bauvorbereitende Maßnahmen auf der Fläche statt.

Planung und Genehmigung

Das Planfeststellungsverfahren

Im Dezember eröffnete die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) das Planfeststellungsverfahren für die Industrieleitung Salzgitter.

Das Planfeststellungsverfahren ist der letzte genehmigungsrechtliche Schritt vor dem Bau. Die Genehmigungsbehörde legt in diesem Verfahrensschritt einen grundstücksgenauen Leitungsverlauf fest. Im Rahmen dessen organisiert die Behörde eine formelle Öffentlichkeitsbeteiligung.

Mit Eröffnung des Verfahrens beginnt auch die formelle Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung. Im Rahmen des Verfahrens können Eigentümerinnen und Eigentümer aus den von der Leitung berührten Gemeinden sowie Träger öffentlicher Belange Einwendungen und Stellungnahmen einreichen.

Die Planfeststellungsunterlagen enthalten konkrete Pläne und Beschreibungen der Vorzugsvariante der Industrieleitung und der Alternativen. Sie zeigen den Anlass des Vorhabens auf und machen die vom Vorhaben betroffenen Flurstücke kenntlich. Einen großen Anteil der Unterlagen machen die Umweltanalysen und -bewertungen aus. Ergänzt werden diese unter anderem um schalltechnische Berechnungen, die Darstellung der elektrischen und elektromagnetischen Felder und wassertechnische Berechnungen.

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens können sich die Bürgerinnen und Bürger der Region sowie Träger öffentlicher Belange an der Planung der Industrieleitung Salzgitter beteiligen. Sie können Einwendungen und Stellungnahmen zu den Planfeststellungsunterlagen einreichen, die nach einer ersten Prüfung durch die Behörde, von TenneT erwidert werden. In einem durch die Behörde organisierten Erörterungstermin werden die Einwendungen und Stellungnahmen sowie die dazu verfassten Erwiderungen mit allen Beteiligten diskutiert.

Mehr Informationen zu diesem Prozess finden Sie im Leitfaden zu den Genehmigungsunterlagen und zur formellen Beteiligung.

Anders als die Leitung selbst werden das Umspannwerk und die Schaltanlage nicht im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens genehmigt. Das Umspannwerk wird von der zuständigen Genehmigungsbehörde nach Vorschriften des Bundes-Immissionsschutzgesetzes genehmigt, die Schaltanlage soll nach derzeitigem Planungsstand im Rahmen eines Bauantrages genehmigt werden.

Auch wenn der Zeitplan für die Industrieleitung eng gestrickt ist, ist uns die transparente und kontinuierliche Information und Einbindung der Öffentlichkeit sehr wichtig.

Über die gesamte Planungsphase hinweg, standen wir im kontinuierlichen Austausch mit der Öffentlichkeit. In öffentlichen Formaten und im persönlichen Gespräch wurden die neuesten Informationen bereitgestellt und alle Fragen beantwortet, die seit Planungsbeginn aufkamen. Auch während des Planfeststellungsverfahrens und dem anschließenden Bau bleiben wir in Kontakt mit der Öffentlichkeit und informieren regelmäßig über den aktuellen Planungsstand. Wir begleiten das formelle Beteiligungsverfahren der Planfeststellungsbehörde mit Dialogformaten und stehen für Fragen zum Verfahren und zum Projekt zur Verfügung.

FAQ

Große Unternehmen in der Region, u.a. die Salzgitter AG, haben im Zuge von geplanten Produktionsumstellungen hin zu klimaschonenderen Technologien kurzfristig einen erhöhten Energiebedarf. Die zusätzlich benötigte Energie kann nicht durch das bestehende Stromnetz zur Verfügung gestellt werden, daher ist dieses Netzausbauvorhaben notwendig. TenneT ist nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) gesetzlich dazu verpflichtet, solchen Anschlussbegehren grundsätzlich nachzukommen und die Versorgung entsprechend sicherzustellen.

Das Vorhaben ist darüber hinaus ein wesentliches Element des Netzausbaus in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und verstärkt als Teilprojekt des Netzausbau-Projektraums Ostfalen-Achse ab 2026 das 380-kV-Höchstspannungsnetz im Bereich der Stadt Salzgitter und im Landkreis Peine. Denn Salzgitter und der Landkreis Peine sind nicht nur eine wichtige Industrieregion, sondern auch Wissenschaftsstandort für die Produktion von Wasserstoff und Heimat für viele tausend Endverbraucher, die auf ein stabiles Netz angewiesen sind.

Die Industrieleitung Salzgitter soll Ende 2025 in Betrieb genommen werden.

Die zuständige Genehmigungsbehörde in Hannover (NLStBV) hat keine rechtliche Grundlage, auf deren Basis sie ein Planfeststellungsverfahren für eine Erdverkabelung durchführen könnte. Denn nach aktuell geltender Gesetzeslage können Planfeststellungsverfahren außerhalb des Bundesbedarfsplangesetzes grundsätzlich nur für Freileitungen durchgeführt werden, da die Freileitung die Regelmethode darstellt. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) dürfte ein Erdkabel nur für die Planfeststellung zulassen, wenn dies durch eine F-Kennzeichnung des Vorhabens im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) gesetzlich festgeschrieben ist. Für die Industrieleitung Salzgitter liegt diese F-Kennzeichnung nicht vor und damit fehlt die gesetzliche Grundlage für eine Planung als Erdkabel.

Zudem ist die Verlegung von Höchstspannungs-Drehstrom-Erdkabeln bis heute nicht Stand der Technik und wird in Pilotprojekten auf Teilstrecken noch weiter erprobt – im Gegensatz zu Freileitungen. Diese sind leicht zu warten und können bei Ausfällen schnell wieder in Betrieb genommen werden. So sichern sie ein stabiles Netz und damit eine kontinuierliche Stromversorgung.

Grundsätzlich plant und baut TenneT alle neuen und zu ertüchtigenden Leitungen so, dass die Beeinträchtigungen für alle „Schutzgüter“, vom Menschen bis zur Natur, möglichst geringgehalten werden. Demgemäß vermeidet TenneT, wenn irgend möglich, jeglichen Leitungsbau in ökologisch besonders sensiblen oder schützenswerten Gebieten. Sofern eine Beeinträchtigung hier aber nicht vermieden werden kann, werden Maßnahmen zum Ausgleich und Ersatz durch TenneT entwickelt und umgesetzt.

Eine Schaltanlage liegt als Knotenpunkt zwischen den Leitungen gleicher Spannung. Das funktioniert ähnlich wie beim Verteilerkasten in einem Wohnhaus. Die Industrieleitung Salzgitter wird über die Kreuzungsschaltanlage mit der Leitung Wahle-Mecklar effizient und technisch sicher verknüpft. Das vermeidet zusätzlich zu errichtende parallele Infrastrukturen, wie z.B. doppelte Leitungsführungen. Das Umspannwerk liegt am anderen Ende der Leitung und vermascht (also verbindet) das Höchstspannungsnetz mit dem regionalen Verteilnetz und den Anschlussleitungen der Industrie.

Die zuständige Genehmigungsbehörde in Niedersachsen, die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (kurz: NLStBV), hat die von TenneT eingereichten Planungsunterlagen auf Vollständigkeit geprüft und im Dezember 2022 das Planfeststellungsverfahren eröffnet.

Mit Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens durch die NLStBV beginnt das offizielle Genehmigungsverfahren und die Verfahrenshoheit liegt ab diesem Zeitpunkt bis zum Erlass des Planfeststellungsbeschlusses bei der Genehmigungsbehörde.

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Maria-Elena Richter

Maria-Elena Richter

Pressesprecherin – Netzausbau Onshore Mitte, Energiepolitik und Industriestrategie Mitte, Netzentwicklungsplan