Mobile Sensordaten
Können Daten aus Fahrzeugsensoren zum Gelingen der Energiewende beitragen? In einem Pilotprojekt untersuchen TenneT und VW derzeit, wie aus Konzernfahrzeugen gewonnene Wetterinformationen Solarstromprognosen verbessern können.
Herausforderungen der Energiewende
Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stellt TenneT und andere Übertragungsnetzbetreiber vor große Herausforderungen. Es liegt in der Natur der Sache: Die Herstellung von Solar- und Windstrom ist wetterabhängigen Schwankungen unterworfen. Verlässliche Prognosen werden dadurch immer wichtiger.
Prognosefehler und ihre Kosten
Nebel, Saharastaub und andere Wetterphänomene: Einen zweistelligen Millionenbetrag muss TenneT derzeit pro Jahr investieren, um, allein im Photovoltaikbereich, Prognoseungenauigkeiten auszugleichen. Je größer die Abweichung zwischen vorausgesagter und tatsächlicher Einspeisung, desto mehr müssen die Schichtingenieure in der Schaltwarte ad hoc gegensteuern. Je präziser die Wetterdaten, desto weniger Kosten entstehen im Nachgang durch Netzeingriffe.
Das Pilotprojekt
Können Sensordaten aus Fahrzeugen dabei helfen, die Menge des tatsächlich eingespeisten Solarstroms noch zeit- und realitätsnaher hochzurechnen? Können Sie helfen Wetterprognosen für die kommenden Stunden und Tage noch treffsicherer zu machen? In einem bislang einzigartigen Pilotprojekt erforschen TenneT und Volkswagen, wie Daten von Fahrzeugsensoren zur Verbesserung von Solarstromprognosen verwendet werden können.
FAQ
Start war im Januar l 2017, geplant ist eine Pilotphase bis bis voraussichtlich Ende des Jahres.
Helligkeit, Temperatur, Luftfeuchte, Regen, Luftdruck – moderne Fahrzeuge sammeln über Sensoren bereits eine Vielzahl von für TenneT interessanten Wetterdaten. In erster Linie dient das erhobene Datenmaterial selbstverständlich der Sicherheit und dem Komfort des Fahrers.
Für das Pilotprojekt werden Sensordaten aus VW-Konzernfahrzeugen (Fahrzeuge der Marken Audi und VW) mit Big Data-Methoden analysiert und in Einspeiseprognosen und –hochrechnungen eingespielt. Geprüft wird, ob sich die Prognosegüte aufgrund der räumlichen Verteilung der Sensoren deutlich steigern lässt.
TenneT erhält die Daten in anonymisierter und aggregierter Form. Informationen über einzelne Bürger und Fahrzeuge sind nicht ablesbar.