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Juraleitung

Die Juraleitung ist eine rund 160 Kilometer lange, bereits seit den 1940er Jahren bestehende Stromleitung. Sie verläuft von Raitersaich im Landkreis Fürth zunächst südlich im Großraum Nürnberg. Ab dem Umspannwerk Ludersheim führt sie weiter in südöstlicher Richtung und quert die Landkreise Neumarkt in der Oberpfalz, Eichstätt, Kelheim und Landshut. Sie endet schließlich am Umspannwerk Altheim bei Landshut. Sie sichert die Versorgung auch mit Strom aus erneuerbaren Quellen von Mittelfranken bis nach Niederbayern.


Region
Bayern
Projektart
Ersatzneubau
Kategorie
onshore
Status
planning
Projekttags
  • Juraleitung
  • 380kV
Juraleitung Freileitung Feld

Über das Projekt

Die Pulsader der Energiewende in Bayern

Juraleitung Karte Gesamt

Höchstspannung von Mittelfranken bis Niederbayern

Nach Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland wird der Energiebedarf hauptsächlich über die Windkraft aus dem Norden Deutschlands sowie perspektivisch aus regionalen Quellen wie Photovoltaik, Biomasse und /oder Wasserkraft bezogen. Diese Änderung der Quellen machen einen Ausbau/Neubau der vorhandenen Leitungen notwendig, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Der Ersatzneubau der bestehenden Juraleitung wurde mehrfach durch den Deutschen Bundestag im Bundesbedarfsplangesetz bestätigt. Ersatzneubau bedeutet: Neue Masten werden gebaut, die alten nach Fertigstellung abgebaut. Statt mit 220 Kilovolt fließt der Strom nach der Inbetriebnahme künftig mit einer Spannung von 380 Kilovolt durch die neuen Leiterseile. Diese haben ein viel höheres Gewicht, zu hoch für die bestehenden Masten der alten Juraleitung. Mit dem Ersatzneubau ist die neue Juraleitung fit für die steigenden Anforderungen durch die Energiewende.

Der Gesetzgeber hat die Möglichkeit geschaffen, bei definierten Voraussetzungen auch ein Erdkabel zum Einsatz zu bringen. Aktuell planen wir in den Abschnitten in Katzwang, Altdorf/Winkelhaid und Mühlhausen a.d.Sulz mit einer Erdverkabelung.

https://tennet-drupal.s3.eu-central-1.amazonaws.com/default/2022-11/Projektfilm%20Juraleitung%202022.JPG

Eine Leitung

  • 3 neue Umspannwerke
  • 3 mögliche Erdkabelabschnitte
  • 5 mögliche Kabelübergangsanlagen

Von Mittelfranken bis Niederbayern

  • 160 km
  • 7 Landkreise
  • 4 Regierungsbezirke

Trassenverlauf

Strom für eine nachhaltige Zukunft

Der Abschnitt A-West befindet sich im Regierungsbezirk Mittelfranken und führt von Raitersaich nach Winkelhaid. Er umfasst ca. 38 km und durchgequert dabei den Landkreis Fürth, die kreisfreie Stadt Schwabach, Roth, Nürnberg und das Nürnberger Land. In Raitersaich wird das bestehende Umspannwerk nach Westen verlegt. Das alte Umspannwerk wird nach der Inbetriebnahme der Juraleitung zurückgebaut.

In der Mitte des Abschnitts A-West befindet sich der Abschnitt A-Katzwang. Die Leitung führt von der Kabelübergangsanlage Wolkersdorf zur Kabelübergangsanlage Katzwang-Ost. In zahlreichen Bereichen ist die Wohnbebauung durch das hohe Leitungsalter und den stark expandierenden Großraum Nürnberg bereits sehr nah an die Leitung herangerückt. In Katzwang umschließt die Bebauung mittlerweile die Leitung direkt. Dieser besonderen Situation ist sich TenneT bewusst. Deshalb planen wir aktuell an der Engstelle in Katzwang einen Erdkabelabschnitt in grabenloser Bauweise. Der Abschnitt umfasst eine Länge von ca. 3,3 Kilometer, davon sind 2,3 Kilometer Tunnel.

Der Abschnitt A-Ost führt von Winkelhaid zur Regierungsbezirksgrenze Mittelfranken/Oberpfalz und durchquert dabei Winkelhaid, Nürnberg, Altdorf bei Nürnberg und Burgthann. Er hat eine Länge von ca. 12 Kilometer. In Ludersheim ist der Neubau eines Umspannwerks vorgesehen. Östlich der A3 und nördlich der Bahnstrecke Feucht-Altdorf plant das Team der Juraleitung das neue Umspannwerk auf Gebiet der Stadt Altdorf und der Gemeinde Winkelhaid.

Der Abschnitt B-Nord führt von der Regierungsbezirksgrenze Mittelfranken/Oberpfalz zur Regierungsbezirksgrenze Oberpfalz/Niederbayern. Er ist ca. 45 Kilometer lang und durchquert die Landkreise Neumarkt i. d. Oberpfalz und Eichstätt. Der Abschnitt berührt damit die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberpfalz und Niederbayern. In Mühlhausen a.d. Sulz ist die Wohnbebauung sehr nah an die alte Leitung herangerückt. Auch hier plant TenneT daher einen Erdkabelabschnitt. Er umfasst eine Länge von ca. 3 Kilometern.

Der Abschnitt B-Süd führt von der der Regierungsbezirksgrenze Oberpfalz/Niederbayern zum Umspannwerk Sittling. Er ist ca. 21 Kilometer lang und durchquert den Landkreis Kelheim. Der Abschnitt berührt damit die Regierungsbezirke Oberpfalz, Niederbayern und Oberbayern. Das Umspannwerk Sittling am bestehenden Standort wird erweitert. In Teilabschnitten erfolgt die Mitnahme der 110-kV-Bayernwerk-Leitung.

Vom Umspannwerk in Sittling führt die Bestandsleitung über die Ortschaften Abensberg, Rottenburg a. d. Laaber und Essenbach nach Altheim im Landkreis Landshut. Die beiden Landkreise Kelheim und Landshut liegen im Regierungsbezirk Niederbayern. Im Raum Rottenburg wird aufgrund der prognostizierte EEG-Einspeisung ein zusätzliches Umspannwerk gemeinsam mit dem Bayernwerk neu gebaut. Ein genauer Standort steht noch nicht fest.

Das Projektteam der Juraleitung hat sich für einen Standort des neuen Umspannwerks in Ludersheim entschieden. Östlich der A3 und nördlich der Bahnstrecke Feucht-Altdorf wird das neue Umspannwerk auf dem Gebiet der Stadt Altdorf und der Gemeinde Winkelhaid geplant. Das ist das Ergebnis einer umfassenden, vergleichenden Analyse von vier möglichen neuen Standorten in der näheren Umgebung des bereits bestehenden Umspannwerks in Ludersheim. Der neue Standort (Variante 3, siehe Karte) weist deutliche Vorteile gegenüber den anderen drei untersuchten Standorten auf. Insbesondere sind die Eingriffe in privates Eigentum bei der Variante 3 am geringsten. Auch aus technischer Sicht hat Variante 3 Vorteile, da die Verknüpfung mit den bestehenden sowie mit den neu zu bauenden Leitungen einfacher zu verwirklichen ist.

Das alte, 1940 fertiggestellte, Umspannwerk Ludersheim ist nach wie vor einer der wichtigsten elektrischen Versorgungspunkte für ganz Nordbayern. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war die heutige Altdorfer Anlage Teil der rund 800 Kilometer langen sogenannten Reichssammelschiene, die Mitteldeutschland mit Österreich verband. Im Jahre 2023 sowie in den kommenden Jahrzehnten kann die 82 Jahre alte Anlage den Anforderungen von Energiewende und steigendem Stromverbrauch nicht mehr gerecht werden. Da der vorhandene Platz der Altanlage nicht ausreicht, muss TenneT an anderer Stelle ein modernes Umspannwerk neu planen. Am Altstandort verbleiben das Bayernwerk und das Unternehmen N-Ergie mit den vorhanden Schaltanlagen und Leitungen, so dass zwischen altem und neuem Standort eine Verbindungsleitung gelegt werden muss.

TenneT wird nun auf die Eigentümerinnen und Eigentümer der in Frage kommenden Fläche zugehen, um die Planungen sowie das weitere Vorgehen zu erläutern. Sie haben Fragen zum neuen Umspannwerk in Ludersheim? Rufen Sie uns an unter: 09187-7069971 oder schreiben Sie uns eine Mail an info@buergerbuero-energiewende.de für einen Termin zum persönlichen Austausch im Bürgerbüro Energiewende in Altdorf.

Juraleitung Projektatlas

Projektatlas

Wie bin ich von dem Ersatzneubau Juraleitung betroffen? Wo stehen zukünftig Masten? Und wo wird ein geplantes Erdkabel langführen? Solche und ähnliche Fragen lassen sich mit dem Projektatlas der Juraleitung leicht verständlich selbst beantworten. Der Verlauf der geplanten Leitung samt der einzelnen Masten und der geplanten Großbauwerke ist darin ebenso eingezeichnet wie der von Bestandsleitungen und Rückbaumaßnahmen. Nutzer des Atlasses können den Standort ihrer eigenen Grundstücke und Häuser eingeben und exakte Entfernungen zu Leitungen ermitteln. Der stufenlose Zoom reicht von der Gesamtansicht eines Leitungsverlaufs bis zur Ansicht einzelner Masten oder Gebäude. Die Hinterlegung mit Luftbildern schließlich macht die räumliche Orientierung zu einem Kinderspiel.

zum Projektatlas

Aktuelles

Wir halten Sie auf dem aktuellen Stand des Projekts

Das bayerische Stromnetz wird weiter modernisiert. In Mittelfranken stellt sich der Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber TenneT einer anspruchsvollen Aufgabe des regionalen Netzausbaus: der grabenlosen Querung des immateriellen UNESCO-Welterbes Wässerwiesen. Im Rednitztal ist die bestehende Freileitung seit den 1960er Jahren Teil der Kulturlandschaft. Ein moderner Infrastrukturtunnel ersetzt die alte Leitung in Katzwang und entlastet das Wohnumfeld. TenneT investiert in der Metropolregion Nürnberg einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag.

Ein Team von Tiefbau- und Tunnelexperten hat bereits die Arbeit aufgenommen. Die Ingenieurgemeinschaft Katzwangtunnel (INGE KWT) setzte sich im Vergabeverfahren gegen eine Reihe von Mitbewerbern durch. Der Auftrag der TenneT lautet: Genaue Pläne auszuarbeiten, damit die Juraleitung künftig in Katzwang als Erdkabel in großer Tiefe verlaufen kann. Die Ingenieurgemeinschaft besteht aus Fachleuten folgender Firmen:

Grabenlose Querung als raumverträgliche Lösung
Um die Wässerwiesen, das Rednitztal und den Main-Donau-Kanal zu unterqueren, ist ein Tunnelbauwerk mit einer Start und einer Zielbaugrube notwendig. Die grabenlose Querung Katzwangs wurde im Raumordnungsverfahren als raumverträglich bewertet. In Katzwang ist die Wohnbebauung so nah an die alte Leitung herangerückt, dass eine neue Freileitung an gleicher Stelle als Lösung ausscheidet. Die Engstelle in Katzwang bildet im anstehenden Planfeststellungsverfahren genehmigungsrechtlich einen eigenen Abschnitt der Juraleitung. Voraussichtlich 2025 geht der Abschnitt A-Katzwang ins offizielle Verfahren.

Nächste Schritte der INGE KWT
Die Ingenieurgemeinschaft wird in den kommenden Monaten ermitteln, in welcher Tiefe, mit welcher Neigung und mit welchem Durchmesser das Tunnelbauwerk verwirklicht werden kann. Weitere Bodenuntersuchungen in Katzwang sind dafür notwendig. Derzeit wird davon ausgegangen, begehbare Tunnelbauwerke im Schildvortriebsverfahren zu errichten. Voraussichtlich Mitte des Jahres wird TenneT die erste Planung der Öffentlichkeit vorstellen. Östlich und westlich der Start- bzw. der Zielbaugrube werden die Erdkabel bis zu den beiden geplanten Kabelübergangsanlagen in offener Bauweise verlegt.

TenneT ab Sommer vor Ort: Juraleitungsinformationszentrum in Katzwang
Parallel zu den Vorarbeiten für den Tunnel eröffnet die TenneT im Sommer 2024 ein Projektbüro in Katzwang. Dazu wurde ein zweigeschossiges ehemaliges Verwaltungsgebäude in der Neuseser Str. 24 angemietet. Neben den Büroarbeitsplätzen im Obergeschoss informiert TenneT im Erdgeschoss in einer Dauerausstellung ab dem Spätsommer mit vielen Einzelveranstaltungen vor Ort über den Projektfortschritt der Juraleitung und die Sonderbauwerke. Auf diese Weise wird für die kommenden Jahre eine moderne Plattform der Begegnung für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die interessierte Öffentlichkeit geschaffen.

Hintergrund: Ersatzneubau Juraleitung
Um das Stromnetz für die Energiewende fit zu machen, hat TenneT den Auftrag vom Deutschen Bundestag, einen Ersatzneubau für die rund 80 Jahre alte 220-kV-Leitung  vom Umspannwerk Raitersaich im Landkreis Fürth zum Umspannwerk Altheim im Landkreis Landshut zu errichten. Unter dem Projektnamen Juraleitung setzt TenneT diesen gesetzlichen Auftrag um. Die Juraleitung ist von überragendem Interesse für eine stabile und sichere Stromversorgung Bayerns. Sie versorgt künftig zahlreiche Unternehmen und Haushalte von Mittelfranken bis Niederbayern mit lebensnotwendigem Strom. Umgekehrt nimmt die Leitung regional erzeugte, erneuerbare Energie aus dem Netzgebiet der Bayernwerk NetzGmbH und zukünftig auch der N-ERGIE Netz GmbH auf. Mit einer zukünftigen Betriebsspannung von 380 Kilovolt wird die neuen Juraleitung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und über die Umspannwerke die zentrale Stromverbindung zwischen dem ländlichem Raum und Metropolregionen wie Nürnberg geschaffen.

Der Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber TenneT hat eine wichtige Projektentscheidung für Niederbayern gefällt: In Rottenburg an der Laaber steht der Vorzugsstandort fest für das neue Umspannwerk (UW). Südlich der Ergoldsbacher Straße zwischen Pfifferling und Schmidhof soll der neue Netzknoten gebaut werden. Und zwar auf einer Fläche von 16 Hektar. Damit kann künftig viel mehr Solarstrom aus der Region abtransportiert werden. Der neue Standort erweist sich in einem Variantenvergleich mit insgesamt 20 untersuchten Standorten rund um Rottenburg als vorzugswürdig.

Das Team der Juraleitung im Abschnitt C (Umspannwerk Sittling bis Umspannwerk Altheim) bereitet nun das anstehende Planfeststellungsverfahren vor, in dem auch das neue Umspannwerk Rottenburg/Laaber genehmigt werden soll. Eingereicht werden die notwendigen Unterlagen aller Voraussicht nach im Jahr 2025.

TenneT errichtet gemeinsam mit dem Bayernwerk das neue Umspannwerk für die Region. Dort werden erneuerbare Energiequellen in den kommenden Jahren weiter zugebaut. Ein Netzverknüpfungspunkt in Form eines Umspannwerks mit der Juraleitung ermöglicht den sicheren Grünstromausbau und den Abtransport der Strommengen auf viele Jahre hinaus.

Mit den Flurstückseigentümern der benötigten Flächen hat das Team der TenneT erste Gespräche über eine mögliche Verkaufsbereitschaft geführt, weitere Gespräche folgen. Das Ziel lautet, alle notwendigen Flächen für das Umspannwerk zu kaufen. Im Gegensatz zum Leitungsbau ist bei der Planung und beim Bau von Umspannwerken Flächenerwerb das Standardverfahren der TenneT.

Die alte Juraleitung sorgt seit den 1940er Jahren auf einer Spannungsebene von 220 Kilovolt für eine sichere Stromversorgung in Niederbayern. Um die Energiewende zu verwirklichen, erhielt TenneT den Auftrag vom Deutschen Bundestag, einen Ersatzneubau der Leitung zu bauen. Unter dem Projektnamen Juraleitung setzt TenneT diesen gesetzlichen Auftrag um. Durch die neue Juraleitung fließt der Strom künftig mit 380 Kilovolt vom Landkreis Fürth bis nach Altheim im Landkreis Landshut.

Der Planungsstand des Ersatzneubaus lässt sich im Projektatlas der Juraleitung einsehen.

Juraleitung Standort 4 neues UW Rottenburg an der Laaber

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Der vorzugswürdige Standort 4 des neuen Umspannwerks Rottenburg an der Laaber

231110_Juraleitung_Vorzugsstandort UW Rottenburg an der Laaber.png

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Standort 4: Vozugsstandort für das UW Rottenburg an der Laaber – Die anderen drei Suchräume schneiden im Variantenvergleich schlechter ab.

231110_Juraleitung_Beispielbild Umspannwerk TenneT.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beispielbild eines Umspannwerks der TenneT

Um die Versorgungssicherheit mit Strom in den Wintern 2023 und 2024 zu stärken, ist die Höherauslastung der Übertragungsnetze eine essentielle Maßnahme. Durch Nutzung des gesamten Potentials der Übertragungskapazitäten können mehr Stromerzeugungsquellen in das Netz aufgenommen und Netzengpässe entschärft werden. Das stärkt die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit. Der Gesetzgeber hat im Herbst 2022 die letzten gesetzlichen Hürden bei der Umsetzung des witterungsabhängigen Freileitungsbetriebs (WAFB) behoben.

Der WAFB ermöglicht es bei der Juraleitung, Leiterseile bei kühleren, windreichen Wetterlagen zeitweise deutlich höher auszulasten, so dass bei Bedarf mehr Strom übertragen werden kann. Alle Sicherheitsbestimmungen sowie die Grenzwerte des Immissionsschutzes werden dabei zu jeder Zeit eingehalten. Vorerst bis zum 31. März 2024 ist diese Höherauslastung gesetzlich möglich.

Hintergrund

Normalerweise können Stromkreise von Freileitungen nur mit einer normierten Dauerstrombelastbarkeit betrieben werden. Die thermische Strombelastbarkeit der Leiter wird für eine definierte Hochsommerwetterlage (35°C Außentemperatur, 0,6 m/s Windgeschwindigkeit und 900 W/m² Globalstrahlung der Sonne) errechnet.

Im WAFB werden jedoch die aktuellen Witterungsbedingungen am jeweiligen Stromkreis gemessen und im Betrieb berücksichtigt. Dies führt dazu, dass bei geringeren Außentemperaturen, bei höherem Wind und weniger Sonneneinstrahlung die Dauerstrombelastbarkeit steigt und mehr Strom übertragen werden kann – ohne dabei Sicherheitsbestimmungen, wie die maximal zulässige Betriebstemperatur der Leiterseile und deren Mindestabstand zum Boden oder zu Objekten, zu verletzen.

Für den geplanten Ersatzneubau der Juraleitung ermitteln und erweitern wir unsere Daten über die die Tier- und Pflanzenwelt. Dazu sind zu allen Jahreszeiten Biologen unterwegs, die Fauna und Flora kartieren. Noch bis Ende Juli 2023 wird in den Regionen entlang des Raumordnungskorridors kartiert, um ein landschaftsökologisches Gesamtbild zu bekommen.

Diese erweiterten Kartierarbeiten wurden per Anzeige oder Aushang in den jeweiligen Gemeinden veröffentlicht. Erste Anhaltspunkte, wo aktuell kartiert wird, können Sie unserem schematischen Überblick zu den Kartierungsarbeiten entnehmen.

Einen kurzen Überblick über die Kartierungsarbeiten finden Sie auch in der medialen Berichterstattung.

Katzwang: Standorte der Kabelübergangsanlagen stehen fest

Für Nürnbergs Süden hat das Team der Juraleitung wichtige Projektentscheidungen gefällt. Statt im Kornburger Süden plant TenneT mit Freileitungsmasten nördlich von Kornburg. Westlich von Kornburg in Katzwang plant TenneT weiter mit einer grabenlosen Querung unterhalb des Rednitztals und des Main-Donau-Kanals auf einer Strecke von 2,3 Kilometern. Für die Querung sind zwei sogenannte Kabelübergangsanlagen (KÜA) und zwei Baugruben technisch notwendig. Die Standorte der KÜA sind nach umfangreicher Prüfung nun gefunden. Weitere Einzelheiten finden Sie in diesem PDF.

 

https://tennet-drupal.s3.eu-central-1.amazonaws.com/default/2022-09/Thumbnail%20Kartierungsarbeiten%20in%20Schwabach%20Erfassung%20der%20Tier-%20und%20Pflanzenarten%20im%20Bannwald%20bei%20Oberbaimbach.JPG

Verfahrensstand

Erfahren Sie hier mehr über den Verfahrensstand und erreichte Meilensteine.

Das Team der Juraleitung ist in den letzten Zügen der Feintrassierung der Maststandorte, Erdkabelabschnitte und sonstigen Flächen. Seit Oktober 2022 wurden Gespräche mit Eigentümerinnen und Eigentümern geführt und die Öffentlichkeit in einzelnen Abschnitten zum Verfahrensstand informiert. Grundlage für die aktuelle Planung bildet das Raumordnungsverfahren, das 2022 mit einer sogenannten Landesplanerischen Beurteilung abgeschlossen wurden. Die Behörden bestätigten dort in ihrem Gutachten: Der gewählte Korridor vom Landkreis Fürth bis zum Landkreis Landshut ist raumverträglich.

Entlang der Strecke werden auch alle Umspannwerke für die zukünftigen Herausforderungen fit gemacht. Außerdem werden zusätzliche Kuppelkapazitäten benötigt. Das Umspannwerk Raitersaich-West wird nahe seines Altstandortes neu errichtet. In Ludersheim/Altdorf ist der Bau eines neuen, zusätzlichen Umspannwerks erforderlich. Die Anlagen in Sittling und Altheim werden erweitert. Im Raum Rottenburg an der Laaber wird aufgrund der prognostizierten EEG-Einspeisung ein zusätzliches Umspannwerk neu gebaut.

Der Gesetzgeber hat zudem die Möglichkeit geschaffen, bei definierten Voraussetzungen, bspw. geringer Nähe zur Wohnbebauung, ein Erdkabel zum Einsatz zu bringen. Das heißt, TenneT plant grundlegend mit einer Freileitung, bei klar definierten Auslösekriterien wird eine Erdkabeloption geprüft. Aktuell wird beim Ersatzneubau der Juraleitung in Katzwang, Altdorf/Winkelhaid und Mühlhausen mit Erdkabelabschnitten geplant. Dazu ist es notwendig, an beiden Enden eines jeden Erdkabelabschnitts eine sogenannte Kabelübergangsanlage zu errichten. Die finale Entscheidung darüber, ob ein bestimmter Streckenabschnitt als Erdkabel gebaut wird, liegt bei der Genehmigungsbehörde.

Für detaillierte Informationen zum geplanten Trassenverlauf, Erdkabelabschnitten, Umspannwerken und Kabelübergangsanlagen werfen Sie gerne einen Blick in unser Online-Planungstool Projektatlas. Dort finden Sie stets den aktuellen Stand des Leitungsbauvorhabens.

 

Das Planfeststellungsverfahren

Im formellen Genehmigungsverfahren, dem Planfeststellungsverfahren, wird über den parzellenscharfen Verlauf und die konkrete technische Ausführung der neuen Leitung Raitersaich-Ludersheim-Sittling-Altheim entschieden. Als Grundlage dient dabei der im Raumordnungsverfahren ermittelte Trassenkorridorvorschlag, ergänzt durch planungsrelevante Maßgaben der Genehmigungsbehörde. Eine Abweichung von diesem ist jedoch noch möglich, wenn sich im Planungsverlauf bessere Trassenverläufe ergeben. Die Planfeststellungsunterlagen werden voraussichtlich ab 2024 eingereicht. Es sind insgesamt sechs Teilabschnitte vorgesehen, die ins Verfahren eingebracht werden: A-West, A-Katzwang, A-Ost, B-Nord, B-Süd und C.

 

Formelle Beteiligung

Stellungnahmen der kommunalen Behörden, Umweltschutzorganisationen und Verbände sowie der Bürger können im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens schriftlich bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden. TenneT plant Infomärkte, auf denen die Öffentlichkeit vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens über die nächsten Schritte und Beteiligungsmöglichkeiten informiert wird.

Sobald die Genehmigungsbehörde alle eingereichten planungsrelevanten Hinweise einer Abwägung unterzogen hat, erlässt sie den sogenannten Planfeststellungsbeschluss. Das Verfahren wird voraussichtlich zwei Jahre dauern. Mit Planfeststellungsbeschluss steht der Leitungsverlauf im Detail fest und TenneT kann mit dem Bau beginnen. Der gesamte Ersatzneubau soll Ende 2030 in Betrieb gehen. Im Anschluss erfolgt der Rückbau der aktuellen 220-kV-Leitung.

Anmeldung Newsletter

• Mit unserem zweimonatlich erscheinenden Newsletter informieren wir Sie gern über Aktuelles aus dem Projekt Juraleitung.

Kontakt

Ino Kohlmann

Ino Kohlmann

Referent für Bürgerbeteiligung
Helen-Janet Bernardi

Helen Bernardi

Referentin für Bürgerbeteiligung