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Hamburg/Nord – Dollern

Die Bestandsleitung zwischen den Umspannwerken Hamburg/Nord in Schleswig-Holstein und Dollern in Niedersachsen wird ersetzt bzw. ausgebaut. Sie ist Teil der europäischen Verbindung vom dänischen Kassø nach Dollern und damit von zentraler Bedeutung für die Energiewende in Deutschland.


Region
Hamburg, Niedersachsen
Projektart
Ersatzneubau
Kategorie
onshore
Status
active
Projekttags
  • Hamburg/Nord – Dollern
  • 380kV
Hamburg/Nord – Dollern

Über das Projekt

Karte Hamburg/Nord-Dollern

Schon heute wird in den deutschen Küstenregionen viel Windenergie produziert, zukünftig wird es noch mehr werden. Dabei dient der erzeugte Strom nicht nur der Versorgung vor Ort, sondern wird in ganz Deutschland benötigt. Die produzierten Strommengen konnte das ursprüngliche Netz zwischen Hamburg/Nord und Dollern nicht mehr transportieren. Die Verstärkung ist ein wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges Stromnetz. 

Die neue 380-kV-Leitung zwischen Hamburg/Nord und Dollern ist ein Teilstück der wichtigen Verbindung zwischen Kassø in Dänemark und Dollern in Niedersachsen. Diese wird als Vorhaben 1 in der Anlage zum Gesetz zum Ausbau von Energieleitungen (EnLAG) genannt und gilt damit als mitentscheidend für den Erfolg der Energiewende in Deutschland. 

Da es sich bei diesem insgesamt rund 43 Kilometer langen Projekt nicht um einen Neubau gehandelt hat, wiesen die unterschiedlichen Bereiche der alten Leitung verschiedene Merkmale und Anforderungen auf. Deswegen wurde der Ausbau der 380-kV-Leitung von Hamburg/Nord nach Dollern in drei Abschnitten umgesetzt:

Abschnitt 1: Vom Umspannwerk Hamburg/Nord bis Heist 

Abschnitt 2: Von Heist bis zur Landesgrenze (Elbe) 

Abschnitt 3: Von der Landesgrenze (Elbe) bis zum Umspannwerk Dollern

Verfahrensstand

Gemeinsam mit Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, den Energieministern Olaf Lies (Niedersachsen) und Jan Philipp Albrecht (Schleswig-Holstein) hat TenneT-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens die neue Stromleitung zwischen den Umspannwerken  Hamburg/Nord (bei Norderstedt/Schleswig-Holstein) nach Dollern (Niedersachsen) in Betrieb genommen. Die Veranstaltung am 29.10.19 fand in Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben an Leitungsmast Nr. 9 in Agathenburg (Landkreis Stade) statt.

Die neue 380-kV-Leitung besteht aus vier Teilabschnitten und ist ein Ersatzneubau bestehender Leitungen mit überwiegend geringeren Spannungsstärken.

Mit dem Ersatzneubau des ersten Teilabschnitts von Hamburg/Nord bis Heist war bereits 2013 begonnen worden. Seit 2016 das zugehörige Umspannwerk Kummerfeld auf 380 kV umgerüstet worden war, konnte dieser 27 Kilometer lange Teilabschnitt mit 380 kV Spannung betrieben werden.

Auf den weiteren Teilabschnitten hat das Projektteam besondere Herausforderungen gemeistert. Dazu zählten zum Beispiel die Integration der aus Wilster kommenden 380-kV-Leitung ab Heist, der Wechsel einer Leitung der Deutschen Bahn von der Elbekreuzung 2 auf die Elbekreuzung 1, die Umbeseilung zwischen Heist und Elbe sowie ein Ersatzneubau zwischen Elbe und Dollern, während die dortigen Bestandsleitungen weiter in Betrieb waren.   

Insgesamt wurden im Leitungsverlauf 37 provisorische Masten auf mehreren Teilabschnitten im Parallelverlauf errichtet. Diese sind inzwischen fast alle wieder abgebaut, die letzten Provisorien werden in den nächsten Wochen demontiert. Auch die Umbeseilung der Elbekreuzung 2, mit ihren mit 227 Meter höchsten Masten Europas, gehörte zu diesem anspruchsvollen Netzausbauprojekt. Mit der Modernisierung wurde die Leitung Hamburg/Nord – Dollern auf die neuen Ansprüche für die Energiewende hin ertüchtigt. Insgesamt wurden 110 Masten auf diese Anforderungen hin neu  oder umgebaut. Die neue 380-kV-Leitung folgt heute zu fast 100 Prozent dem Verlauf ehemaliger Freileitungen, deren Masten im Zuge des Projektes demontiert wurden. Mit der Inbetriebnahme ist es möglich, bis zu viermal mehr Strom über die Elbe zu transportieren als es vor der Baumaßnahme möglich war.

Impressionen

Impressionen vom aktuellen Bau

  • Einzug der Leiterseile_Hamburg-Nord Dollern

    Einzug der Leiterseile

  • Stockung der Leiterseile_Hamburg-Nord Dollern

    Stockung der Leiterseile

  • Stockung Montage eines Mastes_Hamburg-Nord Dollern

    Stockung Montage eines Mastes

  • Schweißarbeiten am Fundament_Hamburg-Nord Dollern

    Schweißarbeiten am Fundament

  • Verankerung Mastfuß_Hamburg-Nord Dollern

    Verankerung Mastfuß

  • Vormontage Mast_Hamburg-Nord Dollern

    Vormontage Mast

  • Verbindung Stockwerke_Hamburg-Nord Dollern

    Verbindung Stockwerke

  • Arbeit zur Maststockung_Hamburg-Nord Dollern

    Arbeit zur Maststockung

  • Errichtung Mast_Hamburg-Nord Dollern

    Errichtung Mast

Trassenverlauf

Die insgesamt circa 43 Kilometer lange Leitung verläuft vom Umspannwerk Hamburg/Nord in Schleswig-Holstein bis zum Umspannwerk Dollern in Niedersachsen. Sie beginnt auf schleswig-holsteinischer Seite im Landkreis Segeberg, quert den Landkreis Pinneberg und endet, nach Kreuzung der Elbe auf niedersächsischer Seite im Landkreis Stade beim Umspannwerk Dollern.

Abschnitt 1: Hamburg/Nord bis Heist

Vom Umspannwerk Hamburg/Nord läuft die Trasse südwestlich nach Quickborn und von dort in einem Bogen um Kummerfeld herum. Nach der Anbindung an das Umspannwerk Kummerfeld verläuft die Leitung zwischen Prisdorf und Tornesch und passiert Appen nördlich. Hinter Heist wird die Leitung südlich geführt und erreicht zwischen Heist und Haseldorf die bestehende Leitung Dollern-Wilster.

Abschnitt 2: Von Heist bis zur Elbe

Hinter Heist wird die Leitung südlich geführt und erreicht zwischen Heist und Haseldorf die bestehende Leitung Dollern-Wilster. Ab Haseldorf läuft die Leitung auf den bestehenden Masten der 380-kV-Leitung von Dollern nach Wilster mit. Dabei wird Hetlingen westlich passiert und die Haseldorfer Binnenelbe überspannt, bevor die Leitung bei Hetlingen die Elbe passiert.

Abschnitt 3: Von der Landesgrenze (Elbe) bis zum Umspannwerk Dollern

Auf niedersächsischer Seite berührt die 380-kV-Leitung im Landkreis Stade die Gemeinden Holler-Twielenfleth, Steinkirchen und Grünendeich in der Samtgemeinde Lühe sowie die Gemeinden Dollern und Agathenburg in der Samtgemeinde Horneburg. Nachdem sie auf der bestehenden Elbekreuzung 2 gequert hat, passiert sie den Campingplatz Lühesand im Osten. Im Anschluss verläuft die Leitung weiter südwestlich durch das Alte Land, westlich an Hollern-Twielenfleth vorbei. Nach der Kreuzung der A 26 führt sie südlich an Agathenburg vorbei und endet im Umspannwerk Dollern.

Kontakt

Peter Hilffert

Peter Hilffert

Pressereferent - Onshore für Schleswig-Holstein und Niedersachsen