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Oberbachern-Ottenhofen Freileitung Overheadline water

Kurz erklärt: Volt, Ampere und Watt

Zur Erklärung von schwer greifbaren Zusammenhängen aus der Welt der Elektrizität eignet sich der Vergleich mit Wasser hervorragend. Denn wie Wasser in einem Fluss, so fließt auch Strom durch unsere Leitungen: Er besteht aus Elektronen die in eine bestimmte Richtung fließen. Wie Wasser kann auch Strom ruhig oder schnell fließen, in kleinen oder großen Mengen, und dabei viel oder wenig bewegen.

Volt: Die Maßeinheit für elektrische Spannung

U

U ist das Formelzeichen für elektrische Spannung. 

Ob ein Fluss ruhig dahinfließt oder zum reißenden Sturzbach wird, hängt maßgeblich vom Höhenunterschied ab, den er überwindet. Beim Strom wird dieses Gefälle „elektrische Spannung“ genannt und in Volt angegeben. Je höher sie ist, desto höher ist auch der Druck, mit dem der Strom durch eine Leitung fließt. 

Während eine normale Haushaltssteckdose in Deutschland eine Spannung von 230 Volt hat, liegt die einer Hochspannungsleitung bei bis zu 380.000 Volt (380 Kilovolt). Für den Stromtransport – besonders über weite Strecken – ist Hochspannung besonders wichtig: Je mehr Volt an einer Leitung anliegen, desto geringer sind Verluste bei der Stromübertragung.

 

Ampere: Die Einheit für Stromstärke

I

I ist das Formelzeichen für Stromstärke.

Ampere ist die Einheit für die Stromstärke. Sie gibt an, wie viel Strom durch eine Leitung fließt. Das können sehr große oder winzig kleine Mengen sein. Um mit einem extremen Beispiel in unserem Wasser-Bild zu bleiben: Durch den Rhein bei Köln fließen pro Sekunde 2 Millionen Liter Wasser, durch ein kleines Bächlein womöglich nur wenige Liter.  

Allerdings lässt sich die Wasser- oder Strommenge auf einer bestimmten Wegstrecke nicht beliebig steigern: Ist ein Flussbett oder – für den Vergleich noch passender – ein Leitungsrohr voll, muss es vergrößert werden, um ohne Schäden mehr Wasser zu transportieren. Auch Stromleitungen sind nur für bestimmte Mengen ausgelegt: Fließt zu viel Strom, kann das zu Überlastungen, Defekten und Ausfällen führen.

 

Watt: Die elektrische Leistung

P

P ist das Formelzeichen für elektrische Leistung. 

Stellen Sie sich nun ein großes Wasserrad vor, das an einem breiten, tiefen und schnell fließenden Fluss steht: Die Kraft, die das Rad aus dem Fluss gewinnen kann, ist enorm. Dementsprechend gering ist die Ausbeute an einem kleinen ruhigen Bächlein. Auf elektrischen Strom übertragen wird diese Leistung in Watt oder Kilowatt (1.000 Watt) angegeben.  

Je höher die Leistung eines Geräts, desto mehr Strom verbraucht es (so, wie ein großes Wasserrad mehr Wasser zum Antrieb braucht). Hierbei spielt auch die zeitliche Dimension eine Rolle: Wenn Sie einen Fön mit einer Leistung von 2.000 Watt (2 Kilowatt) beispielsweise eine Stunde laufen, verbraucht er zwei Kilowattstunden (kWh).

Umgekehrt wird auch in Watt angegeben, wie viel Energie in einem Moment erzeugt wird, zum Beispiel durch die Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach. Dann werden Sie zur „Strom-Quelle“, der Fluss wechselt sozusagen seine Richtung und fließt von Ihrem Haus in die Übertragungsnetze – und auch dafür brauchen wir ein leistungsfähiges Netz.