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Eine Anleitung zum Rückbau von Strommasten

Seit Ende des 19. Jahrhunderts versorgen uns Freileitungen mit Strom und auch heute sind sie technisch gesehen die beste Möglichkeit, sowohl zum Stromtransport als auch in der Wartung. In die Jahre gekommene Freileitungen muss die Tennet als Übertragungsnetzbetreiberin erneuern, was neben dem Aufbau von neuen Leitungen den Rückbau von alten Strommasten beinhaltet.

Letzte Aktualisierung
5.3.2024

Der Rückbau eines Strommasten in sechs Schritten

Zuerst holen wir die Nutzungsrechte ein, sofern diese nicht bereits vorliegen. Diese sind nötig, damit wir die Fläche, auf die der alte Strommast steht, rechtmäßig betreten. Nach den bauvorbereitenden Maßnahmen vor Ort, wie etwa Zuwegungen herstellen, Schutzgerüste aufrichten und die weiträumige Absicherung der Fläche um die Rückbaumasten, verankern Fachleute mit Zugseilen die alten Masten fest am Boden. Diese Maßnahmen dienen der Sicherheit, die oberste Priorität vor Beginn jeglicher Bauarbeiten hat.

Die eigentliche Demontage beginnt, indem das Team mit Seilzügen die Leiterseile ab- und auf Trommelwinden aufzieht. Wenn möglich nutzen sie dabei schleiffreie Methoden, bei denen das Leiterseil den Boden zwischen den Tragmasten nicht berührt. Das minimiert die Belastung der unmittelbar betroffenen Umwelt.

Ähnlich wie beim Aufbau von Strommasten erfolgt der Abbau stockwerkartig. Freileitungsmonteure schrauben die Masten von oben beginnend auseinander und per Autokran werden die Teile zu Boden gebracht. Im Anschluss daran zerschneiden die Fachkräfte mit speziellen hydraulischen Scheren den Stahl zum vereinfachten Transport. Zwar ist der Mast nicht mehr zu sehen, wenn die untersten Stahlteile demontiert sind, die Bauarbeiten sind aber noch nicht vorüber. Denn Freileitungsmaste stehen auf Fundamenten, die im Boden eingelassen sind. Die Fachleute legen also das Fundament frei und tragen es mit einem Hydraulikmeißel ab – wobei die Arbeiten eine Tiefe von 1,4 Metern erreichen. Mit Boden aus der Region wird das entstandene Loch wieder verfüllt und das überschüssige Material entsorgt. Davor prüfen Fachkräfte noch, was davon recycelt werden kann.

Bis zu zwei Wochen kann dieser Prozess andauern und zeitweise ist er mit entsprechendem Baulärm verbunden. Wenn er aber einmal abgeschlossen ist, gehen die Nutzungsrechte wieder an den ursprünglichen Eigentümer, sodass die Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt werden kann – oder die Natur sich ihren Lebensraum zurückholt.

Ein Video zum Rückbau von Strommasten finden Sie hier.