Die Energiewende kommt voran: zwei Schwertransporte unterwegs zum Umspannwerk Klixbüll-Süd
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14. Juli 2021
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Bau und Planung,
Neues zur Westküstenleitung,
Energie-News aus Schleswig-Holstein

Das Umspannwerk Klixbüll-Süd ist das nördlichste Umspannwerk der 380-kV-Westküstenleitung. Die Bauarbeiten des Übertragungsnetzbetreibers TenneT kommen hier gut voran und sind voll im Zeitplan. Nur 14 Monate nach dem Spatenstich im Mai 2020 ist jetzt das Herzstück des Umspannwerks, ein 260-Tonnen-Trafo, unterwegs gewesen in den Kreis Nordfriesland. Auch ein zweiter Schwertransport hatte sich auf den Weg gemacht. Er brachte in der Nacht von Montag auf Dienstag (vom 12. auf den 13. Juli) ein vergleichsweises Leichtgewicht - eine „nur“ 111 Tonnen schwere Spule. Sie ist für die Spannungsstabilisierung im späteren Betrieb des Umspannwerks erforderlich.
Danny Stieper, verantwortlicher technischer Projektleiter von TenneT: „Der Trafo und die Kompensationsspule wurden erfolgreich durch die bewährte internationale Zusammenarbeit deutscher (Fa. Kübler) und dänischer Spediteure (Fa. Rafn und Fa. BMS) zum UW Klixbüll auf das jeweilige Fundament gebracht. Es macht mir bei der Umladung und Transportbegleitung Riesenspaß, dass ich meine dänischen Sprachkenntnisse einsetzen kann.
Ich bedanke mich und sage: „jeg er meget tilfreds““.
Die beiden Energiewende-Bausteine hat der Hersteller Siemens Energy in Nürnberg hergestellt und auf die Reise geschickt. Über den Rhein-Main-Donau-Kanal verlief der Transport über den Rhein bis nach Schiedam bei Rotterdam in den Niederlanden. Von dort ging es weiter über die Nordsee und den Nord-Ostsee-Kanal bis ins dänische Apenrade. Hier wurde die Ankunft des Trafos und der Spule freudig erwartet. Noch am selben Tag wurden die beiden Schwergewichte dann auf die Schwertransport-Fahrzeuge verladen.
Die leichtere Spule startete gleich in der Nacht von Montag auf Dienstag bis nach Klixbüll durch. Weil ihr Schwertransporter „nur“ 40 Meter lang ist, geht es auf direkterem Weg in Dänemark schließlich bei Süderlügum über die Grenze und von dort über die B5 geradewegs ins Umspannwerk.
Mit 56 Metern ist der Trafo-Schwertransporter deutlich länger. Das Gesamtgewicht von 260 Tonnen kann dadurch auf 30 Achsen verlagert werden. Das Fahrzeug, das etwa so lang ist wie 12 VW Golf, musste auf engen Straßen in Dänemark eine andere Route nehmen und erreichte erst in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Grenze bei Pebersmark. Von dort fuhr der Schwertransporter über die Grenzstraße bis zur B5 bei Süderlügum und rollte auch hier nachts mitten durch den Ort.
TenneT gewährleistet mit diesem Transformator und der Spule, dass der landseitig erzeugte Windstrom zukunftssicher in das Übertragungsnetz integriert und abtransportiert werden kann. Die Hauptaufgabe des Umspannwerks Klixbüll ist also vergleichbar mit einer Autobahnauffahrt, die Bundes- und Landesstraßen mit einer Autobahn verbindet. Die Autobahn in diesem Bild ist dann die 380-kV-Westküstenleitung, die von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze verläuft. Sie ist von Brunsbüttel bis Heide bereits in Betrieb, im September dieses Jahres sogar bis Husum. Für 2023 ist die pünktliche Gesamtinbetriebnahme der Westküstenleitung bis zur dänischen Grenze geplant.
Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT investiert in Schleswig-Holstein insgesamt rund drei Milliarden Euro für den zukunftssicheren Abtransport von regional erzeugtem Grünstrom.
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