Westküstenleitungs-Chef Weiler: "Ich finde die Schleswig-Holsteiner richtig gut!"
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18. Januar 2021
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Bau und Planung,
Neues zur Westküstenleitung,
Energie-News aus Schleswig-Holstein

Michael Weiler ist als Gesamtprojektleiter für den Bau der 380-kV-Westküstenleitung von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze verantwortlich. In unserem Blog-Interview spricht er über das Projekt, seinen Beruf und über Schleswig-Holstein.
Was tut sich gerade auf den Baustellen der Westküstenleitung?
Man mag es kaum glauben: trotz des eisigen Wetters herrscht Hochbetrieb, und wir kommen sehr gut voran. Wir sind mit voller Mannschaftsstärke im Einsatz. Auf den Baustellen des dritten und vierten Abschnitts zwischen Heide und Klixbüll arbeiten zur Zeit mehr als 300 Monteure. Schwierig war vor der Frostperiode nur die Nässe für den Wegebau im vierten Abschnitt.
Was waren in den vergangenen Monaten die Höhepunkte für das Projekt?
Im 5. Abschnitt haben wir gerade einen Meilenstein erreicht. Die Genehmigungsbehörde hat unsere Planungsunterlagen vorgeprüft und angenommen. Damit beginnt im letzten Westküstenleitungs-Abschnitt bis zur dänischen Grenze jetzt auch das offizielle Planfeststellungsverfahren. Im dritten und vierten Abschnitt sind die Höhepunkte die Fortschritte auf den Baustellen. Auf dem Gelände des Golfclubs Husum haben wir es – trotz widrigster Wetterbedingungen - zum Beispiel geschafft, noch rechtzeitig zum Start des Spielbetriebs die Flächen zu verlassen. Bei Friedrichstadt ging das Provisorium im Dezember pünktlich in Betrieb. Und im vierten Abschnitt wurden schon ein gutes halbes Jahr nach Baustart bei Horstedt die ersten Masten beseilt.
Was steht in diesem Jahr als nächstes an?
Im vierten Abschnitt feiern wir in den nächsten Wochn schon Bergfest. Dann sind die Fundamente von mehr als der Hälfte der 115 Masten fertig. Wir nennen das die Gründungen. Und mit dem dritten Abschnitt werden wir im September ganz fertig und die Leitung zwischen Heide und Husum pünktlich in Betrieb nehmen. Im April geht es an der Eider bei Tönning aber schon vorher los mit einem viel beachteten Projekt für den Vogelschutz, auf das ich mich ganz besonders freue. Dort bauen wir als Kompensationsmaßnahme drei Masten ab und verlegen - in Abstimmung mit der SH Netz AG - eine 110-kV-Leitung unter die Erde. Dieses Umwelt-Projekt ist das erfolgreiche Ergebnis unseres intensiven Dialogs - unter anderem mit Naturschutzverbänden, den Landkreisen und dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Ich bin gerne auf den Baustellen und habe Freude daran zu sehen, wie etwas entsteht. Gerade, wenn es für so ein tolles Sache wie die Energiewende ist. Es ist aber auch die Vielseitigkeit in meinem Beruf und die Zusammenarbeit mit so vielen, auch so vielen unterschiedlichen Menschen. Damit meine ich nicht nur die vielen Kolleginnen und Kollegen in unserem Team. Es sind auch die zahlreichen Kontakte mit Kommunen und Gemeinden. Das Zwischenmenschliche ist mir sehr wichtig, und es spielt bei meiner Tätigkeit eine Hauptrolle – das gefällt mir besonders.
Und was fällt Ihnen zu Schleswig-Holstein ein?
Ich bin ja selbst Norddeutscher, wenn ich auch als Niedersachse nicht aus dem "echten Norden" komme (lacht). Mir gefällt überall im Norden die frische Luft und dass es hier nie allzu heiß wird. In Schleswig-Holstein habe ich nur Menschen kennen gelernt, die sehr offen sind. Wenn so oft das Gegenteil über die Menschen hier gesagt wird – ich kann das überhaupt nicht feststellen. Wir werden als Gesprächspartner immer gut und fair angenommen. Ich habe es nicht ein einziges Mal erlebt, dass jemand nicht mit uns reden wollte. Also: ich finde die Menschen hier in Schleswig-Holstein richtig gut.
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