Kauz und Karpfen auf der Spur: Baumhöhlen- und Gewässerkartierungen im Projekt SuedOstLink
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01. Oktober 2020
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Umwelt



Wer kennt es nicht? Das nimmermüde „tock, tock, tock“, wenn ein Specht mit dem Schnabel die Rinde eines Baumes aufpickt. Begünstigt durch Wind und Niederschlag entstehen dadurch Baumspalten und kleine Baumhöhlen, in denen nach dem Auszug der „Erbauer“ auch verschiedene andere Tierarten Unterschlupf finden.
Um diese Baumhöhlen näher untersuchen zu können, begehen unsere Expertinnen und Experten Bereiche mit größeren Bäumen entlang des Trassenkorridors. Dabei suchen sie insbesondere nach Spuren von Fledermäusen und Haselmäusen, Hohltauben, Eulen und Käuze, aber auch Insektenarten wie Hornissen. Besonders gut sind die Baumspalten und –höhlen natürlich zu sehen, wenn nur noch wenige Blätter an den Bäumen hängen. Aus diesem Grund finden diese Kartierungen erst in den letzten Monaten des Jahres statt.




Anders als viele „Baumhöhlenbewohner“ gehören Fische sicherlich zu den Tierarten, von denen die meisten Menschen in Deutschland behaupten würden, sie gut zu kennen. Doch bei unseren Kartierungen stoßen wir nicht nur auf Karpfen, Schleie, Hecht, Wels, Aal, Zander und Forelle, sondern auch auf teilweise sehr seltene und nirgendwo anders vorkommende Fischarten. Dazu zählen unter anderem Karausche, Ziege, Schrätzer, Streber, Kilch, Quappe, Kaulbarsch, Schlammpeitzger, Steinbeißer und Bachneunauge. Sie leben teilweise in sehr kleinen Gewässern, zum Beispiel Gräben und Tümpeln.
Bei den meisten Gewässern im SuedOstLink-Trassenkorridor werden geschlossene Querung per unterirdischer Bohrung durchgeführt (lesen Sie dazu auch den Blogartikel „Komplexe Unterbohrungen im Projekt SuedOstLink“). Jedoch haben unsere Trassierer und Techniker zusätzlich jene kleineren Gewässer im Trassenkorridor identifiziert, bei denen eine offenen Querung Vorteile bieten könnte. In einem zweiten Schritt wurden diese Annahmen mit Bestandsdaten von Umweltplanern überprüft. Gewässer, für die danach noch immer eine offene Querung in Frage kommt, werden jetzt von Spezialisten vor Ort kartiert. So entstehen umfassende Erkenntnisse zur Tierwelt in den kleinen Gewässern, die wir bei den weiteren Planungen berücksichtigen werden.
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