Der Ostbayernring im Bau: Die ökologische Baubegleitung
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15. Februar 2022
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Bau
Im Abschnitt zwischen Redwitz und Mechlenreuth wird seit Juni gebaut. Begleitet wird der Bauprozess dabei von zahlreichen Maßnahmen, die sicherstellen, dass ökologische, bodenkundliche und sicherheitsrelevante Aspekte beachtet werden. In einer Serie von drei Blogbeiträgen stellen wir Ihnen in den kommenden Wochen die sogenannten baubegleitenden Maßnahmen vor. Im Rahmen dieser Maßnahmen sorgen Expertinnen und Experten für den Schutz von Tieren und Natur, für eine bodenschonende Arbeitsweise und für Sicherheit auf den Baustellen. Wir starten die Serie mit diesem Beitrag über die ökologische Baubegleitung. Diese sorgt vor, während und nach den Bauarbeiten für den bestmöglichen Schutz von Flora und Fauna entlang des neuen Ostbayernrings.
Was ist die ökologische Baubegleitung?
Die ökologische Baubegleitung sorgt dafür, dass gesetzlich festgeschriebene Belange des Umweltschutzes, besonders die des Arten- und Naturschutzes, in der Umsetzung eines Bauprojektes beachtet und eingehalten werden. Im Projekt Ostbayernring übernimmt unser Partnerunternehmen Buchholz + Partner GmbH diese Aufgabe und steht damit dem Bauteam in allen Fragen des Umweltschutzes beratend zur Seite.
Der Arbeitsalltag der ökologischen Baubegleitung
Auf den Baustellen arbeitet die ökologische Baubegleitung eng mit den Leitungsbauunternehmen zusammen. Dabei informiert sie die Bauteams über spezifische natur- und umweltbezogene Erfordernisse und klärt über den Sinn und Zweck der Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen auf. Durch die Teilnahme an verschiedenen Austauschterminen steht die ökologische Baubegleitung zudem im ständigen Kontakt mit den Baulosverantwortlichen von TenneT. Dazu werden gemeinsame Baustellenbegehungen durchgeführt, um beispielsweise auf schützenswerte Tierarten hinzuweisen und entsprechende Schutzmaßnamen vor Ort zu diskutieren. Sollten Umsiedlungs- bzw. Umsetzungsmaßnahmen für bestimmte Tierarten nötig sein, trägt die ökologische Baubegleitung Sorge für die fachgerechte Durchführung dieser Schutzmaßnahmen.
Darüber hinaus markiert das Team der ökologischen Baubegleitung Tabubereiche, prognostiziert Umweltbeeinträchtigungen und kümmert sich um die Beantragung aller nötigen umweltschutzrechtlichen Genehmigungen. Bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, wird die vorhandene Flora und Fauna dokumentiert. Das beinhaltet unter anderem: Vorkommen von Haselmäusen oder Zauneidechsen, schützenswerte Bäume oder brütende Vogelarten. Auch während der laufenden Bauarbeiten werden in regelmäßigen Abständen Baustellenkontrollen durchgeführt. Nach Abschluss der Bauarbeiten findet eine Abschlussbegehung statt.
Beim Ostbayernring wurde die ökologische Baubegleitung weit vor Baubeginn in das Projekt eingebunden. Dadurch war es möglich, Trassenbegehungen und Kartierungen von Tierarten bereits in der Planungs- und vor der Bauvorbereitungsphase durchzuführen und damit frühzeitig artenschutzrechtliche und naturschutzfachliche Vermeidungsmaßnahmen veranlassen zu können.
Das Team der ökologischen Baubegleitung
Im Team der ökologischen Baubegleitung kommen verschiedene Kompetenzen zusammen: Land-schaftsplanerinnen und Landschaftsplaner, Landschaftsökologinnen und Landschaftsökologen sowie Biologinnen und Biologen beraten das Bauteam von TenneT und der ausführenden Leitungsbauunternehmen gemeinsam zum Thema Umweltschutz. Dabei kann sich die ökologische Baubegleitung auf eine breite Wissensbasis stützen. Im Team sind Kenntnisse über ökologische Zusammenhänge, Artenschutz und Artenerfassungsmethoden ebenso vorhanden wie juristische Fachexpertise hinsichtlich umweltrechtlicher Regelungen.
Aber nicht nur Fachkenntnisse spielen eine Rolle. Bei einem Großprojekt wie dem neuen Ostbayernring kommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Daher muss die ökologische Baubegleitung auch eine vermittelnde Rolle einnehmen und ihre Themen gut kommunizieren. Beispielsweise über den Umstand, dass bestimmte Ackerflächen zu Vogelbrutzeiten nicht von den Bauteams in Anspruch genommen werden dürfen, während aber eine ackerbauliche Bewirtschaftung durch die Landwirte möglich bleibt. An solchen Beispielen zeigt sich, wie wichtig eine klare und umfassende Beratung zum Thema Umweltschutz für ein Großobjekt wie den neuen Ostbayernring ist.
In unserem nächsten Beitrag stellen wir Ihnen die bodenkundliche Baubegleitung vor, die dafür sorgt, dass die natürlichen Bodenfunktionen während des Baus erhalten bleiben.
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