Probemontagen für den Ostbayernring: Die Generalprobe vor der Bauphase
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19. April 2021
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Bau

Je näher der Baubeginn des Ostbayernrings kommt, desto näher rückt auch der Tag an dem die ersten Masten des neuen Ostbayernrings aufgestellt werden. Um während des Baus des Ersatzneubaus einen optimalen Bauablauf garantieren zu können, finden bereits im Vorfeld sogenannte Probemontagen statt. Was es damit genau auf sich hat, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Doppelt hält besser
Bei solchen Probemontagen werden die späteren Baustellenbedingungen simuliert, unter denen die Masten des Ostbayernrings aufgestellt werden. Nachdem in einem ersten Schritt eine Prüfung der Konstruktionspläne auf Fehler stattfindet, werden in einem zweiten Schritt alle Abläufe bei der tatsächlichen Mastkonstruktion genau unter die Lupe genommen. Dadurch wird sichergestellt, dass mögliche Probleme im Bauablauf bereits im Vorfeld erkannt und behoben werden. Dies stellt einen wichtigen Beitrag zur Risikominimierung bei Freileitungsprojekten dar. Jeder Mast des Ostbayernrings soll in einem einwandfreien Zustand aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Die Devise lautet also ganz klar: Lieber einmal zu viel prüfen, als einmal zu wenig!
Probemontage als Generalprobe
Die Masten sind die sichtbaren Säulen des Netzausbaus. Beim Ostbayernring werden aufgrund der Länge der Stromleitung besonders viele Masten verbaut – insgesamt werden es über alle Abschnitte verteilt rund 450 Stück sein. Damit ist der Ostbayernring mit Blick auf die Mastanzahl derzeit das zweitgrößte Freileitungsprojekt von TenneT. Allein im Abschnitt C (Redwitz – Mechlenreuth) werden dabei über 11.000 Tonnen Stahl verbaut. Dies entspricht dem Gewicht von mehr als 1500 ausgewachsenen Elefanten!
Angesichts der Menge an benötigten Masten ist es nicht verwunderlich, dass deren Produktion sorgfältig und verantwortungsvoll vorbereitet sein muss. Zu diesem Zweck werden die verschiedenen Masttypen durch die Lieferanten schon vor der eigentlichen Produktionsphase probemontiert. Jeder Masttyp, der beim Ostbayernring Verwendung findet, wird dabei halbseitig zusammengebaut. Da beiden Seiten eines Mastes zueinander identisch sind, ist dies ausreichend, um die Konstruktion zu überprüfen. Auch Sondermasten, die als Spezialanfertigung für einen bestimmten Standort konstruiert werden, durchlaufen einen solchen Test. Während der Probemontage wird dann jedes Detail genauestens überprüft, von Stücklisten und Abständen bis zu Kleinmaterialien und Bohrlöchern. Die Ergebnisse werden in Form von Berichten protokolliert, an TenneT weitergegeben und verarbeitet.
Probemontage, Demontage, Endmontage
Nach der Probemontage werden alle Masten wieder zerlegt und später beim Ersatzneubau des Ostbayernring eingesetzt. Selbst fehlerhafte Teile an den probemontierten Masten können ausgebessert und nach dieser Fehlerbehebung sicher und über Jahrzehnte an ihrem letztlichen Bestimmungsort eingesetzt werden.
Die Masten für den Ostbayernring werden von fünf verschiedenen Herstellern produziert. Die Produktion richtet sich exakt nach den Vorgaben von TenneT. Die spätere Auslieferung der Masten erfolgt dann entweder an ein Zwischenlager oder direkt an die jeweiligen Mastbaustellen.
Falls Sie sich für die weiteren Schritte bis zum Bau des neuen Ostbayernring interessieren, finden Sie hier auf unserem Blog regelmäßig Informationen zum aktuellen Projektstand. Wir freuen uns, Sie bald wieder auf unserer Website begrüßen zu dürfen!
Ihr Team Ostbayernring
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