Erörterungstermin zum Planungsabschnitt Redwitz – Mechlenreuth abgeschlossen
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29. Januar 2020
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Genehmigungsverfahren
Meilenstein im Genehmigungsprozess
Von 27. Januar 2020 bis 28. Januar 2020 hat für den rund 45 km langen Planungsabschnitt zwischen Redwitz und Mechlenreuth der Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren stattgefunden. Die zuständige Planfeststellungsbehörde, die Regierung von Oberfranken, hatte die beteiligten Behörden, Verbände, Privatpersonen und die Vorhabenträgerin TenneT nach Kulmbach in die Dr.-Stammberger-Halle eingeladen, um die eingereichten Einwendungen und Stellungnahmen zur beantragten Planung zu erörtern.
Insgesamt wurden in das Verfahren rund 150 Einwände von Privatpersonen und 44 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange eingereicht. Am Erörterungstermin haben rund 100 Teilnehmer Ihren Belang nochmals mündlich vorgetragen. Die Planung der 380-kV-Leitung wurde an den insgesamt zwei Tagen ausführlich erörtert. In sachlichen und konstruktiven Diskussionen konnte eine Vielzahl wichtiger Themen und Hinweise besprochen werden, dabei ging es vor allem um die Forderung nach Erdverkabelung, Waldüberspannung, Wasserschutz sowie die Leitungsführung.
Die Vorhabenträgerin TenneT hat im Rahmen des Erörterungstermins die Prüfung von einigen Änderungen zugesagt, insbesondere bei einzelnen Maststandorten oder Zuwegungen. Im Bereich Münchberg hat die Regierung von Oberfranken TenneT aufgrund eines Wasserschutzgebietes aufgefordert, nochmals eine alternative Variante vertieft zu prüfen.
TenneT wird Gespräche mit den möglicherweise neu betroffenen Grundstückseigentümern führen, um eine Umplanung mit allen Beteiligten frühzeitig eng abzustimmen. Sollte es in einzelnen Bereichen zu Planänderungen kommen, werden diese Änderungen den betroffenen nochmals vorgelegt.
Auf dieser Grundlage wird die Genehmigungsbehörde alle öffentlichen und privaten Belange sorgfältig prüfen. Mit Planfeststellungsbeschluss ist das Verfahren abgeschlossen und TenneT liegt eine Baugenehmigung vor. TenneT erwartet den Baubeginn im Jahr 2021.
Die Energiewende bringt deutliche Veränderungen für das deutsche Stromnetz. Früher wurden Kraftwerke dort gebaut, wo der Strom benötigt wurde. So wurde die Energie über kurze Strecken direkt zu den Verbrauchern gebracht. Aber Windräder und Solaranlagen stehen nicht unbedingt in der Nähe der Verbraucher, sondern dort, wo sie am meisten Energie produzieren können. Zusätzlich sollen bis 2022 alle deutschen Kernkraftwerke vom Netz gehen. Entlang des Ostbayernrings produziert die Region Oberfranken und Oberpfalz schon jetzt an einigen Tagen im Jahr mehr Energie aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, als vor Ort gebraucht wird. In den großen Verbrauchszentren in Bayern fehlt diese Energie künftig insbesondere durch die Abschaltung der Kernkraftwerke. In wind- oder sonnenschwachen Zeiten versorgt der Ostbayernring wiederum über das nachgelagerte 110-kV-Verteilernetz Oberfranken und die Oberpfalz mit Strom. Für die Versorgungs-, Netz- und Ausfallsicherheit müssen die Transportkapazitäten des Ostbayernrings deutlich erhöht werden.
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