Start der Bodenuntersuchungen an den geplanten Maststandorten im Abschnitt Mechlenreuth - Etzenricht
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08. Oktober 2019
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Bau,
Neues zum Ostbayernring,
Technik
Wozu Baugrunduntersuchungen?
Die Bodenverhältnisse können im Verlauf der geplanten Leitung variieren. Daher ist eine detaillierte Baugrunderkundung für jeden einzelnen geplanten Maststandorte enorm wichtig. Mit Hilfe der Untersuchungen werden die bodenphysikalischen Eigenschaften bzw. die Bodenbeschaffenheit an den geplanten Maststandorten geprüft. Dazu werden die einzelnen Bodenschichten und unterschiedlichen Bodentypen bspw. auf ihre Dichte und Tragfähigkeit, den Wassergehalt und die Wasserdurchlässigkeit oder auch auf ihre Schadstofffreiheit geprüft. Die physikalischen und chemischen Beschaffenheiten der einzelnen Bodenschichten werden durch eine Fachfirma untersucht. Anhand der Ergebnisse können alle notwendigen Informationen abgeleitet werden, die zur Berechnung der Fundamentstatik der Masten benötigt werden. Mit den Untersuchungen haben wir das Ingenieurbüro Dr. Spang Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Geologie und Umwelttechnik mbH beauftragt.
Bevor die Baugrunduntersuchungen starten, dokumentieren wir zunächst den Ist-Zustand. Alle Straßen, Zuwegungen, Flächen und Bauwerke werden von uns erfasst und mit den vorhandenen Planunterlagen abgeglichen. Anschließend werden die geplanten Maststandorte und Bohrpunkte vermessen und markiert.
Durch die Baugrunduntersuchungen soll für die spätere Bauphase möglichst reibungsloser Ablauf gewährleistet werden, der die Beeinträchtigungen für die Eigentümer, Pächter und Nutzungsberechtigten auf ein Minimum begrenzt.
Die Untersuchungsmethoden
Welche Verfahren und Geräte zum Einsatz kommen, hängt hauptsächlich von den geologischen Gegebenheiten ab. In der Regel werden im ersten Schritt schwere Rammsondierungen und Rammkernsondierungen durchgeführt.
Bei der schweren Rammsondierung bzw. Rammkernsondierung werden mit Kleingeräten Sonden in den Boden getrieben. Dabei wird die Anzahl der Schläge gezählt, die gebraucht werden, um eine bestimmte Tiefe zu erreichen. Daraus können Rückschlüsse auf die Festigkeit des Untergrundes und die Tiefe des anstehenden Felsens gezogen werden. Je nach Untergrund gehen die Sondierungen in eine Tiefe von ca. 3 bis 10 Metern.
Nach der Sondierung legen die Experten fest, ob und wie tief an den geplanten Maststandorten gebohrt wird. Dabei wird ein Stahlrohr mit einem Durchmesser von ca. 28 cm in den Untergrund gebohrt. Dabei wird der Boden in das Rohr gedrückt. Zieht man es wieder hervor, erhält man eine Übersicht über die verschiedenen Bodenschichten in ihrer natürlichen Reihenfolge. Die physikalischen und chemischen Beschaffenheiten der Bodenschichten werden anschließend durch Analysen und Versuche im Labor ermittelt.Um die Bodenproben zur Beurteilung des Untergrundes im Bereich des Maststandortes zu gewinnen, bohren die Ingenieure in eine Tiefe von ca. 10-12 Meter.
Die Geräte
Abhängig von der jeweiligen Gelände- und Bodenbeschaffenheit sowie dem Wetter, kommen verschiedene Geräte zum Einsatz. Das reicht von verschiedenen Kleingeräten über Rammsondiergeräte, Sondierraupen bis hin zur ca. 20 t schweren Bohrlafette. Um den Boden bei den Arbeiten so wenig wie möglich zu verdichten, verwenden die Ingenieure Raupenfahrzeug mit Gummiketten. Zudem werden bei Bedarf, bspw. bei wetterbedingt sehr weichen Böden, auch weitere Schutzmaßnahmen, wie z.B. der Einsatz von Bodenschutzplatten, ergriffen.
Einen guten Einblick in die Durchführung der Baugrunduntersuchungen gibt das folgende Video.
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Was passiert mit den Bohrlöchern?
Die Bohrlöcher werden nach Abschluss der Bohrung sofort wieder verfüllt und der ursprüngliche Zustand hergestellt. Die Sondierungen und Bohrungen dauern daher pro Standort ungefähr einen halben bis einen Tag.
Die Baugrunduntersuchungen werden im Zeitraum vom 7. Oktober 2019 bis zum 31. März 2020 durchgeführt. Die betroffenen Grundstückseigentümer haben wir bereits über die geplanten Arbeiten informiert. Die Maßnahmen wurden zusätzlich in den Gemeinden ortsüblich bekannt gegeben.
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