Erneuerbare Energien am Ostbayernring
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14. August 2018
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Neues aus der Fachwelt und Wissenschaft
Hat sich der prognostizierte Zubau entlang des Ostbayernrings bestätigt?
Wir haben die Erzeugung der sogenannten volatilen Energien (Anlagen die nicht nach Bedarf geregelt werden können, sondern nach Dargebot von Sonne und Wind produzieren. Diese Anlagen haben eine stark schwankende, bedarfsunabhängige Erzeugung) in den letzten Jahren entlang der Stromtrasse kontinuierlich analysiert und geprüft, ob unsere bisherigen Prognosen zutreffen.
Insgesamt sind im Gebiet des Ostbayernrings circa 100.000 Einzelanlagen (Windenergie, Solar, Biomasse, Wasserkraft) zur Gewinnung erneuerbarer Energien installiert. Ein Großteil davon sind Solaranlagen: rund 97 Prozent aller Anlagen nutzen die Sonne zur Energieerzeugung und tragen damit zu mehr als der Hälfte der erzeugten Leistung bei (56 %). Die Anzahl der Windenergieanlagen dagegen macht nicht einmal ein Prozent aller Anlagen aus (ca. 640 Einzelanlagen), diese produzieren dafür aber fast ein Drittel der gesamten erneuerbaren Leistung aus Ostbayern in Höhe von ca. 4,5 GW. Stand 2016 wurden davon etwa 1,2 GW, also ca. 25 Prozent der erneuerbaren Leistung, durch Direktvermarktung in das Netz eingespeist.
Wie verteilt sich nun die Erzeugung der beiden wichtigsten Energieträger Sonne und Wind im Gebiet des Ostbayernrings? Wir haben die Postleitzahlengebiete 92, 93, 95 und 96 (also alle Gemeinden, deren Postleitzahlen mit diesen Ziffern beginnen) miteinander verglichen.
Die Verteilung der Energieerzeugung durch Sonne und Wind variiert im Gebiet des Ostbayernrings tatsächlich sehr deutlich. Die „windreicheren“ Regionen in Nord-Ostbayern liegen in den PLZ-Gebieten 95 und 92 und sind wegen höherer Ausbeuteerwartung besser für die Nutzung der Windenergie geeignet als die „windärmeren“ Regionen im PLZ-Gebiet 93 und 96. In diesen beiden letztgenannten Regionen überwiegt entsprechend die Leistung der Solarenergie deutlich. Im Nordosten Bayerns und in dem Gebiet zwischen Schwandorf und Weiden in der Oberpfalz wird dagegen annähernd gleich viel erneuerbare Energie aus Windkraft und Sonne gewonnen. Gleichzeitig ist die Region 92 mit über 1,3 GW diejenige mit der höchsten generierten volatilen Leistung im gesamten Bereich des Ostbayernrings. In den Regionen 93 und 96 wird dagegen nur knapp halb so viel Leistung erzeugt.
Die „grüne“, überschüssige Energie nimmt der Ostbayernring auf und leitet sie aus der Region hinaus in die Verbrauchszentren. Gleichzeitig liefert der Ostbayernring die benötigte Energie in die Region, wenn Windkraft und Solarenergie nicht ausreichen.
Die Planungen für den Ausbau des Ostbayernrings begannen im Jahr 2014. Seit Anfang 2013, also vor Planungsbeginn, bis Ende 2016 ist die Anzahl der Solarenergie erzeugenden Anlagen im Projektgebiet um zehn Prozent gestiegen, die erzeugte Leistung sogar um 41 Prozent. 2013 lag die volatile, regenerative Leistung bereits deutlich höher als die zuvor installierte Kraftwerkskapazität aus Braunkohle und Erdgas (Kraftwerke Arzberg und Schwandorf). Die durch Solarenergie erzeugte Leistung liegt in allen untersuchten Regionen jeweils zwischen 500 und 800 MW.
Die Anzahl der Einzel-Windkraftanlagen ist in dem gleichen Zeitraum um 78 Prozent angewachsen. Die von diesen Windenergieanlagen produzierte Leistung hat sich in den genannten drei Jahren so mehr als verdoppelt.
Damit entspricht der Zubau in den Jahren 2013-2016 in etwa den von uns prognostizierten Werten. Der bereits im Jahr 2014 angenommene Bedarf für die geplante Kapazitätserhöhung des Ostbayernrings wird damit bestätigt, wie die folgende Darstellung zeigt:
Der Ostbayernring ist damit nicht nur weiterhin für die Stromversorgung in der Region erforderlich, sondern wird darüber hinaus ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende in Ostbayern.
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