Im Fokus – Die Feldlerche
07. Juni 2021 - Allgemein
Die Feldlerche (Alauda arvensis) kann man in Europa, Russland und Asien beobachten. Der Bestand in Deutschland wurde für 2008 auf 2,1 bis 3,2 Mio. Paare geschätzt. Damit zählt die Feldlerche immer noch zu den häufigen Vögeln in Deutschland.
Auswirkungen auf den Lebensraum der Feldlerche haben auch Infrastrukturprojekte, wie die 380-kV-Leitung von Ganderkesee nach St. Hülfe. Der Bau bringt beispielsweise Eingriffe in Gehölzbestände mit sich. Deswegen wurden schon vor Baustart verschiedene Ausgleichsmaßnahmen entwickelt. Um neue Lebensräume für Feldlerchen zu schaffen, wurden Grünflächen ausgeweitet oder auf Ackerfluren Blühstreifen angelegt. Diese Maßnahmen sind bereits umgesetzt und werden mit einem Monitoring seit 2018 begleitet. Ziel ist es zu beobachten, wie sich der Bestand der Feldlerchen auf den Ausgleichsflächen entwickelt.
Auch In diesem Jahr haben die Beobachtungen Ende März 2021 begonnen und dauern bis Juni 2021 an. Hierfür werden Geländebegehungen durchgeführt, um die Feldlerchenreviere zu erfassen. Die Flächen werden nur zu Fuß begangen, es werden keine Geräte eingesetzt. Die Beobachtungen erfolgen zumeist von den Wegen aus. Nur in Einzelfällen müssen Acker- und Grünlandflächen betreten werden. Es wird selbstverständlich darauf geachtet, keine Schäden zu verursachen. Sollte dennoch im Einzelfall ein Schaden entstehen, wird dieser dokumentiert und entsprechend ausgeglichen.
Überblick: Welche Arbeiten werden vorgenommen?
• Es werden Geländebegehungen durchgeführt, um die Feldlerchenreviere zu erfassen.
• Die Beobachtungen erfolgen weitgehend von den Wegen aus.
• In Einzelfällen werden Ackerflächen und Grünlandflächen betreten.
• Die Flächen werden nur zu Fuß begangen, es werden keine Geräte eingesetzt.
Hier finden Sie eine Übersicht über die weiteren Kompensationsmaßnahmen, die im Projekt umgesetzt werden:
Anbei können Sie die Übersicht der Kompensationsmaßnahmen herunterladen
Gesangstalent Feldlerche
Neben ihrer schlichten Schönheit ist die Feldlerche vor allem wegen ihres Gesangs bekannt. Ihre Spielzeit reicht je nach geographischer Region von Januar bis Ende Juli. Ihrem Lied kann man von der Morgendämmerung bis zum Abend lauschen.
Männchen singen im Flug in einer Höhe von 50 bis 200 Metern. Der Gesang scheint daher direkt aus dem Himmel zu kommen, denn vom Boden ist das Vogelmännchen kaum noch zu sehen. Singt eine Feldlerche hingegen am Boden, handelt es sich meist um ein Weibchen.
Wer eine sitzende Feldlerche auf dem Boden entdecken möchte, braucht ein gutes Auge. Häufig sehen wir die Lerchen erst, wenn sie unvermittelt vor uns auffliegen. Sie trägt ein beige-braunes Federkleid, das am Rücken und insbesondere an der oberen Brust deutlich schwarzbraun gestrichelt ist. Der übrige Bauch und die Flanken sind weiß. Markant ist vor allem die kurze stumpfe Haube, die sie bei der Balz oder Gefahr aufstellt. Männchen und Weibchen der Feldlerche sehen im Gefieder gleich aus. Der Unterschied liegt in der Größe und im Gewicht. Das Weibchen ist größer und etwas schwerer. Mit 16 bis 18 cm bringt eine Lerche 30 bis 45 Gramm auf die Waage. Die Flügelspannweite reicht von 30 bis 35 cm.
Damit ist sie perfekt an Ihren Lebensraum angepasst. Die Feldlerche versteckt ihre Bodennester zwischen 20 – 30 cm hohen nicht zu dicht stehenden Pflanzen, wo sie zwischen den Gräsern und Wildkräutern Nahrung sucht. Beste Voraussetzungen auch für den Nachwuchs, der an den 30 Tagen bis zur Selbständigkeit im geschützten Umfeld Flugversuche und Jagdübungen unternimmt.
Der Speiseplan der Feldlerche richtet sich nach der jeweiligen Jahreszeit. Im Winter ernährt sie sich hauptsächlich vegetarisch von Pflanzen und Samen. Getreidestoppelfelder oder Feldbrachen dienen ihr als Vorratskammer. Mit dem Frühling kommen überwiegend Insekten, Larven, Würmer und Schnecken auf den Tisch. Die eiweißreiche Kost ist vor allem für den Nachwuchs wichtig.
Neben einem guten Nahrungsangebot braucht die Feldlerche freie Sicht, um mögliche Feinde zu erspähen. Deshalb bevorzugt sie ebene oder leicht hügelige Landschaften. Steile Hänge, Waldrändern oder Hecken meidet sie bzw. hält einen gewissen Mindestabstand.
Idealerweise benötigt sie also ein Mosaik aus verschiedenen Landnutzungen und Ackerfrüchten. Nur so kann der kleine Feldvogel zu verschiedenen Zeiten in der Brutsaison ausreichend Flächen mit geeigneter Vegetationsstruktur finden.
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