Vier Fragen an Dennis Bergmann (planungsgruppe grün gmbh), Umweltbaubegleitung
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13. Februar 2019
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Freileitung - Nord
Vier Fragen an Dennis Bergmann (planungsgruppe grün gmbh), Umweltbaubegleitung (externer Sachverständiger)
Herr Bergmann, Sie sind zuständig für die Umweltbaubegleitung im Projekt Ganderkesee – St. Hülfe. Können Sie uns die Ziele der Umweltbaubegleitung erläutern?
Die Umweltbaubegleitung stellt eine ökologisch und umweltfachlich sachgerechte und rechtskonforme Bauabwicklung, insbesondere beim Biotop- und Artenschutz, sicher. Wir überwachen die Baumaßnahmen für einen reibungslosen Fortschritt der Bauarbeiten. Somit können etwaig drohende Umweltschäden frühzeitig erkannt und vermieden werden. Unser Aufgabenspektrum reicht von der Prüfung der technischen Ausführung und Bauweise über die Sicherstellung der Einhaltung aller ökologisch relevanten Auflagen bis hin zur Beratung des Vorhabenträgers und der ausführenden Baufirmen bezüglich umweltrelevanter Themen.
Ein Leitungsbauprojekt durchläuft ja verschiedene Phasen. Wie ist die Einbindung Umweltbaubegleitung in den verschiedenen Phasen und insbesondere im Bau?
Im Idealfall wird die Umweltbaubegleitung bereits im Vorfeld der Bauphase, d. h. bereits in der Planungsphase, mit einbezogen. Das gewährleistet, dass auch wirklich alle umweltrelevanten Themen bereits vor Start der eigentlichen Bauausführung ausreichend Berücksichtigung finden und die Voraussetzungen zur Einhaltung der Genehmigungsauflagen geschaffen werden.
In der Bauphase selber stehen wir dem Auftraggeber beratend zur Seite, besuchen die Baustellen regelmäßig, dokumentieren die Bauarbeiten sowie den Eingriff in Natur und Landschaft und wirken auf die Einhaltung der naturschutzfachlichen Auflagen der Genehmigung hin.
Umfasst die Umweltbaubegleitung auch das Thema Bodenschutz?
Für den Bereich der Freileitungsabschnitte nehmen wir neben der Umweltbaubegleitung auch die bodenkundliche Baubegleitung (BBB) wahr, die ebenfalls eine Auflage aus der Genehmigung ist. Die BBB ist erforderlich, um die Einhaltung der Vorgaben aus dem Bodenschutz sicherzustellen. Sie ist auch vor dem Hintergrund sinnvoll, dass es zu berücksichtigende Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern gibt, beispielsweise zwischen den Schutzgütern Wasser und Boden.
Und zu guter Letzt, was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?
In der praktischen Bauausführung eines Großprojekts wie der 380-kV-Leitung Ganderkesee – St. Hülfe fallen auf den Baustellen immer wieder unerwartete Dinge an, die unmittelbare Lösungsansätze, die Expertise und auch gelegentlich das Intervenieren der Umweltbaubegleitung erfordern. Und genau das macht mir Spaß als Baubegleiter: Im Zusammenspiel mit anderen Fachdisziplinen, insbesondere den Baufirmen vor Ort, darauf zu achten, dass die umweltfachlichen Genehmigungsauflagen und artenschutzrechtlichen Bestimmungen eingehalten werden, gibt mir das Gefühl, eine äußerst sinnvolle Arbeit zu machen.
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