Stromspeicherung und Flexibilität
Der Anschluss von erneuerbaren Energien an das Stromnetz ist nur ein Teil der Herausforderung beim Aufbau eines sauberen Energiesystems.
Als Netzbetreiber muss TenneT eine sichere und verlässliche Stromversorgung sicherstellen, aber erneuerbare Energiequellen sind von Natur aus unzuverlässig. Wenn sich das künftige Netz vollständig auf wetterabhängige Energiequellen stützen soll, werden innovative neue Lösungen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit benötigt.
Aus diesem Grund wird die Energiespeicherung immer wichtiger, um das Netz im Gleichgewicht zu halten. Warum ist das so? Stellen Sie sich einen Tag vor, an dem der Wind kräftig bläst oder die Sonne hell scheint. Es wird mehr Strom erzeugt, als benötigt wird, und da die Nachfrage nicht ausreicht, wird das überschüssige Angebot vergeudet. Lässt sich dieser überschüssige Strom jedoch speichern, kann er zur Deckung der Nachfrage an den Tagen genutzt werden, wenn es weniger Wind und Sonne gibt. Auf diese Weise nutzen die Übertragungsnetzbetreiber flexible und bedarfsgerechte Quellen gespeicherter Energie, um die Lücke zwischen Energieerzeugung und -verbrauch zu schließen und das Netz bei jedem Wetter im Gleichgewicht zu halten und dabei die Stromversorgung aufrechtzuerhalten.
Redispatch 3.0
Mit Elektrofahrzeugen, Wärmepumpen und Heimspeicheranlagen das Stromnetz stabilisieren: TransnetBW, TenneT und E-Bridge haben Vorschläge für ein mögliches Markt- und Produktdesign entwickelt, damit diese kleinteiligen, dezentralen Flexibilitäten anreizbasiert einen freiwilligen Beitrag für das Engpassmanagement leisten können (Redispatch 3.0).
Mit der Umsetzung des Redispatch 2.0 können erstmals auch Erzeugungsanlagen wie zum Beispiel Wind-kraft- und Solaranlagen ab einer installierten Leistung von 100 Kilowatt genutzt werden, um Netzengpässe zu vermeiden.
Das reicht aber nicht aus: Jegliches Potenzial muss gehoben werden. Dabei ist Redispatch 3.0 neben der Erschließung neuer gesicherter Kraftwerksleistung nach dem Kohle- und Kernkraftausstieg, ein wesentlicher Baustein, um Schwankungen im Stromnetz proaktiv auszugleichen.
Doch der heute existierende regulatorische Rahmen zum Engpassmanagement (insb. Redispatch) ist noch nicht geeignet kleinteilige dezentrale Flexibilitäten für die Netzstabilität zu berücksichtigen und gesamt-wirtschaftliche Effizienzen zu heben. Dazu sind neue Ansätze notwendig.