Mehrum/Nord – Vechelde
Der Landkreis Peine bringt die Energiewende voran! Die Leitung stärkt als Teil der Ostfalen-Achse das Stromnetz in der Region, in Niedersachsen und deutschlandweit.
Der Landkreis Peine bringt die Energiewende voran! Die Leitung stärkt als Teil der Ostfalen-Achse das Stromnetz in der Region, in Niedersachsen und deutschlandweit.
- Mehrum/Nord - Vechelde
- Freileitung
- 380kV
Über das Projekt
Ein Blick auf den Bedarf der Leitung und die groben Rahmendaten

Die Industrie, der Verkehrssektor, die Wirtschaft und die Privathaushalte in Deutschland sind auf viel erneuerbaren Strom angewiesen, um Klimaneutralität zu erreichen. Überall im Land werden Windparks oder andere erneuerbare Energieträger zugebaut. Doch profitieren Wirtschaft und Haushalte nur von dem Zubau, wenn starke und optimierte Stromnetze den Strom unterbrechungsfrei transportieren.
Das Flächen- und Industrieland Niedersachsen nimmt einen besonderen Stellenwert ein: Hier werden große und schwankungsfreie Mengen an Strom benötigt, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Durch seine Lage zwischen dem stromstarken Norden und Osten und dem verbrauchsintensiven Süden und Westen ist Niedersachsen zudem bedeutsam für den deutschlandweiten Weitertransport des Stroms.
Mitten in Niedersachsen, im Landkreis Peine, plant TenneT die 380-kV-Freileitung Mehrum/Nord – Vechelde. Die Leitung verbindet ab 2032 das Umspannwerk Mehrum/Nord mit der neu zu errichtenden Schaltanlage Liedingen in der Gemeinde Vechelde. Das Vorhaben ist Teil des Bundesbedarfsplan-Gesamtvorhabens 59 Landesbergen – Lehrte – Mehrum Nord – Vechelde und schließt westlich an die Industrieleitung Salzgitter an.
Neben der Industrieleitung Salzgitter bildet die Mehrum/Nord – Vechelde zusammen mit zwei weiteren, sich anschließenden Leitungen den Projektraum Ostfalen-Achse.
Eine Leitung
- 4.000 Ampere Leistung
- 380 kV Spannungsebene
- ca. 20 km Trassenlänge
von Mehrum/Nord nach Vechelde
- Inbetriebnahme 2032
- Doppelleitungssystem
- Genehmigung nach Landesgesetzgebung
Verfahren und aktueller Verfahrensstand
Informationen zum frühen Planungsstand im Raumordnungsverfahren und kommende Meilensteine

Das Leitungsprojekt befindet sich aktuell im Vorverfahren des Raumordnungsverfahrens. Die zuständige Genehmigungsbehörde dafür ist der Regionalverband Großraum Braunschweig als Untere Landesplanungsbehörde.
Das Raumordnungsverfahren dient dazu, den Raum besser kennen zu lernen, in dem die Leitung geplant wird. Dabei steht im Zentrum, die Verträglichkeit des Leitungsprojekts mit anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen zu gewährleisten und natur- und artenschutzrechtliche Belange zu überprüfen. Sowohl die Genehmigungsbehörde als auch TenneT binden dabei die Öffentlichkeit ein, um ihre Planungen und Entscheidungen zu verbessern.
Aktueller Planungsstand
Am 15. März 2023 wurden die Antragsunterlagen auf Raumordnung eingereicht. Die Unterlagen umfassen Vorschläge für den Untersuchungsraum und Korridorvarianten, in denen im weiteren Verfahren der genaue Leitungsverlauf gesucht wird. Das Korridornetz enthält verschiedene 1.000 Meter breite Trassenkorridore, deren Planungen auf gesetzlich festgelegten Planungsprämissen basieren.
Die Antragskonferenz der Genehmigungsbehörde findet im April 2023 statt. Zu der Veranstaltung wurden die Träger der öffentlichen Belange und Verbände durch die Genehmigungsbehörde eingeladen. Sie können ihre Hinweise und Bedenken zum Vorhaben vortragen. Die Vertreterinnen und Vertreter des Regionalverbands Großraum Braunschweig und Kolleginnen und Kollegen aus dem TenneT-Planungsteam sind vor Ort, um die Einwände aufzunehmen und Fragen zu beantworten.
Im Nachgang an die Antragskonferenz wird der Untersuchungsrahmen durch die Genehmigungsbehörde festgelegt. Dabei schreibt der Regionalverband Großraum Braunschweig fest, in welchem Umfang weitere Daten nötig sind, um in das Hauptverfahren überzugehen.
Planungskriterien
Um den geeignetsten Korridor zu finden, werden ökologische, soziale, technische und wirtschaftliche Aspekte zu Rate gezogen.
Um die Interessen der vor Ort wohnenden Menschen zu berücksichtigen, umgeht TenneT bei der Leitungsplanung Siedlungs- oder Erholungsgebiete, wo immer dies möglich ist. Zu Wohngebäuden im Innenbereich soll ein Abstand von 400 Metern eingehalten werden, zu Wohnhäusern im Außenbereich ein Abstand von 200 Metern. Die gesetzlichen Grenzwerte für Schallimmissionen oder elektrische und magnetische Felder halten wir nicht nur ein, sondern unterschreiten sie mit allen Leitungsprojekten.
TenneT realisiert möglichst kurze und gestreckte Trassenverläufe. Auf diese Weise schaffen wir eine Planung, die so wenig Fläche wie möglich beansprucht und das Wohnumfeld der Menschen vor Ort schont. Um einen sicheren Betrieb zu garantieren, hält die Leitung ausreichend Abstand zu technischer Infrastruktur wie Autobahnen, Windenergieanlagen oder Gasleitungen.
Damit sich die Leitung bestmöglich in das bestehende Umfeld einfügt, bündeln wir sie, wo immer es geht, mit bestehender Infrastruktur. Dies gelingt etwa durch den Bau innerhalb einer schon vorhandenen Leitungstrasse oder die räumliche Orientierung an Straßen- und Schienenwegen. Darüber hinaus legen wir besonderen Wert auf die Berücksichtigung forst- und landwirtschaftlicher Belange.
Der schonende Umgang mit Umwelt und Natur ist für TenneT von großer Bedeutung. Dazu zählt der Erhalt von FFH-, Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebieten sowie der Schutz von seltenen Tier- und Pflanzenarten, besonderen Landschaften, Waldflächen, Kulturgütern, Denkmälern und archäologischen Fundstätten. Unsere Trassierer achten zudem darauf, Masten an ökologisch verträglichen Standorten zu platzieren.