Skip to content

Juraleitung

Die Juraleitung ist eine rund 160 Kilometer lange, bereits seit den 1940er Jahren bestehende Stromleitung. Sie verläuft von Raitersaich im Landkreis Fürth zunächst südlich im Großraum Nürnberg. Ab dem Umspannwerk Ludersheim führt sie weiter in südöstlicher Richtung und quert die Landkreise Neumarkt in der Oberpfalz, Eichstätt, Kelheim und Landshut. Sie endet schließlich am Umspannwerk Altheim bei Landshut. Sie sichert die Versorgung auch mit Strom aus erneuerbaren Quellen von Mittelfranken bis nach Niederbayern.


Region
Bayern
Projektart
Ersatzneubau
Kategorie
onshore
Status
planning
Projekttags
  • Juraleitung
  • 380kV
Juraleitung Freileitung Feld

Über das Projekt

Die Pulsader der Energiewende in Bayern

Juraleitung Karte Gesamt

Höchstspannung von Mittelfranken bis Niederbayern

Nach Abschaltung der Kernkraftwerke in Deutschland wird der Energiebedarf hauptsächlich über die Windkraft aus dem Norden Deutschlands sowie perspektivisch aus regionalen Quellen wie Photovoltaik, Biomasse und /oder Wasserkraft bezogen. Diese Änderung der Quellen machen einen Ausbau/Neubau der vorhandenen Leitungen notwendig, um die Stromversorgung sicherzustellen.

Der Ersatzneubau der bestehenden Juraleitung wurde mehrfach durch den Deutschen Bundestag im Bundesbedarfsplangesetz bestätigt. Ersatzneubau bedeutet: Neue Masten werden gebaut, die alten nach Fertigstellung abgebaut. Statt mit 220 Kilovolt fließt der Strom nach der Inbetriebnahme künftig mit einer Spannung von 380 Kilovolt durch die neuen Leiterseile. Diese haben ein viel höheres Gewicht, zu hoch für die bestehenden Masten der alten Juraleitung. Mit dem Ersatzneubau ist die neue Juraleitung fit für die steigenden Anforderungen durch die Energiewende.

Der Gesetzgeber hat die Möglichkeit geschaffen, in besonderen Situationen auch ein Erdkabel zum Einsatz zu bringen. Diese Erdkabeloption wird beim Ersatzneubau der Juraleitung in Katzwang, Ludersheim und Mühlhausen geprüft.

https://tennet-drupal.s3.eu-central-1.amazonaws.com/default/2022-11/Projektfilm%20Juraleitung%202022.JPG

Eine Leitung

  • 3 neue Umspannwerke
  • 3 mögliche Erdkabelabschnitte
  • 5 mögliche Kabelübergangsanlagen

Von Mittelfranken bis Niederbayern

  • 160 km
  • 7 Landkreise
  • 4 Regierungsbezirke

Trassenverlauf

Strom für eine nachhaltige Zukunft

Der erste Teilabschnitt der Bestandsleitung befindet sich im Regierungsbezirk Mittelfranken und führt von Raitersaich nach Ludersheim. Er umfasst rund 45 km und durchgequert dabei die Landkreise Fürth, die kreisfreie Stadt Schwabach, Roth, Nürnberg und das Nürnberger Land.

In Raitersaich wird das bestehende Umspannwerk nach Westen verlegt. Das alte Umspannwerk wird nach der Inbetriebnahmen der Juraleitung zurück gebaut. In zahlreichen Bereichen dieses Leitungsabschnitts ist die Wohnbebauung durch das hohe Leitungsalter und den stark expandierenden Großraum Nürnberg bereits sehr nah an die Leitung herangerückt. Beispielsweise in Katzwang umschließt die Bebauung mittlerweile die Leitung direkt. Dieser besonderen Situation ist sich TenneT bewusst. Deshalb planen wir aktuell an der Engstelle in Katzwang einen Erdkabelabschnitt in grabenloser Bauweise auf einer Länge von 2,3 Kilometern ein.

Der zweite Teilabschnitt führt von Ludersheim nach Sittling. Er ist ca. 70 km lang und durchquert die Landkreise Nürnberger Land, Neumarkt i. d. Oberpfalz, Eichstätt und Kelheim. Der Abschnitt berührt damit die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberpfalz, Niederbayern und Oberbayern.

In Ludersheim ist der Neubau eines Umspannwerks vorgesehen. Und zwar östlich der A3 und nördlich der Bahnstrecke Feucht-Altdorf plant das Team der Juraleitung das neue Umspannwerk auf dem Gebiet der Stadt Altdorf und der Gemeinde Winkelhaid. In Mühlhausen ist die Wohnbebauung sehr nah an die alte Leitung herangerückt. Auch hier plant TenneT einen Erdkabelabschnitt. Aus diesem Grund werden in Mühlhausen ab Ende Oktober 2022 bis Mitte Dezember 2022 Bodenproben genommen, um mehr über die Beschaffenheit des Bodens zu erfahren.

Vom Umspannwerk in Sittling führt die Bestandsleitung über die Ortschaften Abensberg, Rottenburg a. d. Laaber und Essenbach nach Altheim im Landkreis Landshut. Beide Landkreise liegen im Regierungsbezirk Niederbayern. Im Raum Rottenburg wird aufgrund der prognostizierte EEG-Einspeisung ein zusätzliches Umspannwerk gemeinsam mit dem Bayernwerk neu gebaut. Ein genauer Standort steht noch nicht fest.

Aktuell werden für das neue Umspannwerk bei Ludersheim 4 Standortvarianten geprüft.

Prüfung und Vergleich erfolgen anhand gesetzlich normierter Vorgaben und werden durch Umwelt- und Trassierungsbüros durchgeführt. Mit dem Abschluss des Variantenvergleichs wird Ende 2022/Anfang 2023 gerechnet.

Das Projektteam der Juraleitung hat sich für einen Standort des neuen Umspannwerks in Ludersheim entschieden. Östlich der A3 und nördlich der Bahnstrecke Feucht-Altdorf wird das neue Umspannwerk auf dem Gebiet der Stadt Altdorf und der Gemeinde Winkelhaid geplant. Das ist das Ergebnis einer umfassenden, vergleichenden Analyse von vier möglichen neuen Standorten in der näheren Umgebung des bereits bestehenden Umspannwerks in Ludersheim. Der neue Standort (Variante 3, siehe Karte) weist deutliche Vorteile gegenüber den anderen drei untersuchten Standorten auf. Insbesondere sind die Eingriffe in privates Eigentum bei der Variante 3 am geringsten. Auch aus technischer Sicht hat Variante 3 Vorteile, da die Verknüpfung mit den bestehenden sowie mit den neu zu bauenden Leitungen einfacher zu verwirklichen ist.

Das alte, 1940 fertiggestellte, Umspannwerk Ludersheim ist nach wie vor einer der wichtigsten elektrischen Versorgungspunkte für ganz Nordbayern. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war die heutige Altdorfer Anlage Teil der rund 800 Kilometer langen sogenannten Reichssammelschiene, die Mitteldeutschland mit Österreich verband. Im Jahre 2023 sowie in den kommenden Jahrzehnten kann die 82 Jahre alte Anlage den Anforderungen von Energiewende und steigendem Stromverbrauch nicht mehr gerecht werden. Da der vorhandene Platz der Altanlage nicht ausreicht, muss TenneT an anderer Stelle ein modernes Umspannwerk neu planen. Am Altstandort verbleiben das Bayernwerk und das Unternehmen N-Ergie mit den vorhanden Schaltanlagen und Leitungen, so dass zwischen altem und neuem Standort eine Verbindungsleitung gelegt werden muss.

TenneT wird nun auf die Eigentümerinnen und Eigentümer der in Frage kommenden Fläche zugehen, um die Planungen sowie das weitere Vorgehen zu erläutern. Sie haben Fragen zum neuen Umspannwerk in Ludersheim? Rufen Sie uns an unter: 09187-7069971 oder schreiben Sie uns eine Mail an info@buergerbuero-energiewende.de für einen Termin zum persönlichen Austausch im Bürgerbüro Energiewende in Altdorf.

Juraleitung Projektatlas

Der interaktive Einblick in unsere Planungen

Mit dem kartenbasierten Online-Tool haben Sie die Möglichkeit, sich die aktuellen Korridorvarianten anzusehen. Sehen Sie sich den gesamten Projektraum im Überblick an oder Ihr direktes Umfeld im Detail, ganz nach Ihren Bedürfnissen. Außerdem können Sie sich zahlreiche Karten- und Planungsgrundlagen anzeigen lassen und so nachvollziehen, wie die vorliegenden Variantenvorschläge zustande gekommen sind.

zum Online-Planungstool

Aktuelles

Wir halten Sie auf dem aktuellen Stand des Projekts

Um die Versorgungssicherheit mit Strom in den Wintern 2023 und 2024 zu stärken, ist die Höherauslastung der Übertragungsnetze eine essentielle Maßnahme. Durch Nutzung des gesamten Potentials der Übertragungskapazitäten können mehr Stromerzeugungsquellen in das Netz aufgenommen und Netzengpässe entschärft werden. Das stärkt die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit. Der Gesetzgeber hat im Herbst 2022 die letzten gesetzlichen Hürden bei der Umsetzung des witterungsabhängigen Freileitungsbetriebs (WAFB) behoben.

Der WAFB ermöglicht es bei der Juraleitung, Leiterseile bei kühleren, windreichen Wetterlagen zeitweise deutlich höher auszulasten, so dass bei Bedarf mehr Strom übertragen werden kann. Alle Sicherheitsbestimmungen sowie die Grenzwerte des Immissionsschutzes werden dabei zu jeder Zeit eingehalten. Vorerst bis zum 31. März 2024 ist diese Höherauslastung gesetzlich möglich.

Hintergrund

Normalerweise können Stromkreise von Freileitungen nur mit einer normierten Dauerstrombelastbarkeit betrieben werden. Die thermische Strombelastbarkeit der Leiter wird für eine definierte Hochsommerwetterlage (35°C Außentemperatur, 0,6 m/s Windgeschwindigkeit und 900 W/m² Globalstrahlung der Sonne) errechnet.

Im WAFB werden jedoch die aktuellen Witterungsbedingungen am jeweiligen Stromkreis gemessen und im Betrieb berücksichtigt. Dies führt dazu, dass bei geringeren Außentemperaturen, bei höherem Wind und weniger Sonneneinstrahlung die Dauerstrombelastbarkeit steigt und mehr Strom übertragen werden kann – ohne dabei Sicherheitsbestimmungen, wie die maximal zulässige Betriebstemperatur der Leiterseile und deren Mindestabstand zum Boden oder zu Objekten, zu verletzen.

Für den geplanten Ersatzneubau der Juraleitung ermitteln und erweitern wir unsere Daten über die die Tier- und Pflanzenwelt. Dazu sind zu allen Jahreszeiten Biologen unterwegs, die Fauna und Flora kartieren. Noch bis Ende Juli 2023 wird in den Regionen entlang des Raumordnungskorridors kartiert, um ein landschaftsökologisches Gesamtbild zu bekommen.

Diese erweiterten Kartierarbeiten wurden per Anzeige oder Aushang in den jeweiligen Gemeinden veröffentlicht. Erste Anhaltspunkte, wo aktuell kartiert wird, können Sie unserem schematischen Überblick zu den Kartierungsarbeiten entnehmen.

Einen kurzen Überblick über die Kartierungsarbeiten finden Sie auch in der medialen Berichterstattung.

Katzwang: Standorte der Kabelübergangsanlagen stehen fest

Für Nürnbergs Süden hat das Team der Juraleitung wichtige Projektentscheidungen gefällt. Statt im Kornburger Süden plant TenneT mit Freileitungsmasten nördlich von Kornburg. Westlich von Kornburg in Katzwang plant TenneT weiter mit einer grabenlosen Querung unterhalb des Rednitztals und des Main-Donau-Kanals auf einer Strecke von 2,3 Kilometern. Für die Querung sind zwei sogenannte Kabelübergangsanlagen (KÜA) und zwei Baugruben technisch notwendig. Die Standorte der KÜA sind nach umfangreicher Prüfung nun gefunden. Weitere Einzelheiten finden Sie in diesem PDF.

 

https://tennet-drupal.s3.eu-central-1.amazonaws.com/default/2022-09/Thumbnail%20Kartierungsarbeiten%20in%20Schwabach%20Erfassung%20der%20Tier-%20und%20Pflanzenarten%20im%20Bannwald%20bei%20Oberbaimbach.JPG

Verfahrensstand

Erfahren Sie hier mehr über den Verfahrensstand und erreichte Meilensteine.

Das Team der Juraleitung hat im Sommer 2022 einen Meilenstein erreicht. Erfolgreich wurde das Raumordungsverfahren für den Ersatzneubau beendet. Die Behörden bestätigten in ihrem Gutachten: Der gewählte Korridor vom Landkreis Fürth bis zum Landkreis Landshut ist raumverträglich. Gleichzeitig gaben die Bezirksregierungen dem Bayreuther Übertragungsnetzbetreiber TenneT Maßgaben mit auf den Weg, die aktuell bearbeitet werden. Im Juli 2022 informierte TenneT alle Interessengruppen über das Ergebnis der landesplanerischen Beurteilung. Ab Mitte Oktober bis November folgen erste persönliche Gespräche mit Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Flurstücke von der Leitungsplanung betroffen sind. Im ersten Quartal 2023 informiert TenneT die Öffentlichkeit mit Infomärkten über die Grobtrassierung der einzelnen Maststandorte.

Entlang der Strecke werden auch alle Umspannwerke für die zukünftigen Herausforderungen fit gemacht. Außerdem werden zusätzliche Kuppelkapazitäten benötigt. Die Umspannwerke Raitersaich und Ludersheim werden nahe ihrem Altstandort neu errichtet. Die Anlagen in Sittling und Altheim werden erweitert. Im Raum Rottenburg an der Laaber wird aufgrund der prognostizierte EEG-Einspeisung ein zusätzliches Umspannwerk neu gebaut.

Das Planfeststellungsverfahren

Im formellen Genehmigungsverfahrens, dem Planfeststellungsverfahren, wird über den parzellenscharfen Verlauf und die konkrete technische Ausführung der neuen Leitung Raitersaich-Ludersheim-Sittling-Altheim entschieden. Als Grundlage dient dabei der im Raumordnungsverfahren ermittelte Trassenkorridorvorschlag ergänzt durch planungsrelevante Maßgaben der Genehmigungsbehörde. Eine Abweichung von diesem ist jedoch noch möglich, wenn sich im Planungsverlauf bessere Trassenverläufe ergeben. Die Planfeststellungsunterlagen werden voraussichtlich Anfang bis Mitte 2024 eingereicht.

Stellungnahmen der kommunalen Behörden, Umweltschutzorganisationen und Verbände sowie der Bürger können auch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens schriftlich bei der Genehmigungsbehörde eingereicht werden. Betroffene Grundstückseigentümer sowie die breite Öffentlichkeit werden noch vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens über die nächsten Schritte und Beteiligungsmöglichkeiten informiert. 

Sobald die Genehmigungsbehörde alle eingereichten planungsrelevanten Hinweise einer Abwägung unterzogen hat, erlässt sie den sogenannten Planfeststellungsbeschluss. Damit steht der Leitungsverlauf im Detail fest und TenneT kann mit dem Bau beginnen.

Anmeldung Newsletter

Mit unserem vierteljährlich erscheinenden Newsletter informieren wir Sie gern über Aktuelles aus dem Projekt Juraleitung.

Kontakt

Ino Kohlmann

Ino Kohlmann

Referent für Bürgerbeteiligung
Helen-Janet Bernardi

Helen Bernardi

Referentin für Bürgerbeteiligung