Veröffentlichung des finalen Trassenvorschlags zwischen Münchenreuth und Marktredwitz
Manuel Riedl – Teilprojektleiter Genehmigung für Abschnitt C1 – erklärt, wie die Vorzugstrasse erarbeitet wurde, die im Frühjahr zur Genehmigung bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden soll.
Die öffentliche Vorstellung der Vorzugstrasse heute ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt. Welche Arbeit steckt dahinter?
In der Planung des Leitungsverlaufs bearbeiten wir eine Vielzahl von Themenbereichen gleichzeitig, was SuedOstLink insgesamt zu einem großen Gemeinschaftswerk macht. Der wichtigste Bereich ist dabei die technische Planung, bei der es um die Frage geht, wie und wo die Erdkabelleitung konkret gebaut werden soll. Ein ebenso wichtiger Teil ist die umweltfachliche Bewertung der gesamten Planung. Seit 2019 haben wir mögliche Trassenbereiche in Oberfranken umweltfachlich aufgenommen, d.h. wir haben sensible Tierarten kartiert und die Vegetation sowie Boden- und Gewässerstrukturen gelistet. Außerdem haben wir Maßnahmen erarbeitet, um Eingriffe in der Natur auszugleichen und Aspekte wie Lärmschutz, Wärmeemission, Land- und Forstwirtschaft sowie Archäologie berücksichtigt. Bei unserer Arbeit haben wir die betroffenen Gemeinden, Eigentümer, Fachbehörden sowie die Öffentlichkeit von Beginn an einbezogen und unsere Planungen kontinuierlich angepasst.
Was waren Deine konkreten Aufgabenbereiche im Projekt?
Als Teilprojektleiter trägt man für alles, was im Abschnitt passiert, die volle Verantwortung und muss alle Themen im Blick behalten. Ich bin unter anderem dafür verantwortlich, dass wir den Zeitplan einhalten und die Genehmigungsunterlagen mit hoher Qualität bei der Bundesnetzagentur einreichen. Am Ende bin auch ich derjenige, der das Ergebnis stellvertretend für alle, die mitgewirkt haben, der Öffentlichkeit präsentieren darf.
Welche Besonderheiten kennzeichnen den Planungsabschnitt C1?
In einer Abschnittslänge von 55 Kilometern haben wir insgesamt 65 klein- und großräumige Vergleiche mit alternativen Verlaufsmöglichkeiten durchgeführt und ausgewertet. Mit Hilfe dieser Vergleiche begründen wir unseren Vorschlag transparent und ausführlich.
Eine weitere Besonderheit ist die Vielzahl an Bündelungen, die wir im Abschnitt C1 vornehmen können. Wir möchten SuedOstLink mit der Autobahn A93 in Gattendorf sowie mit dem TenneT-Partnerprojekt Ostbayernring ab dem Bereich um Kirchenlamitz bündeln.
Zusätzlich gibt es im Abschnitt C1 einige technisch anspruchsvolle Querungen sowie planerisch herausfordernde Bahnkreuzungen. Auch zu umgehende Wasser- und Naturschutzgebiete haben unsere Planung maßgeblich beeinflusst, wie das Landschaftsschutzgebiet an der südlichen Regnitz. Zudem kommt es im Martinlamitzer Forst zur längsten Waldquerung innerhalb des Abschnitts C1, wobei wir über zwei Kilometer in einer bestehenden Waldschneise mit einer vorhandenen Freileitung bündeln werden.
Den genauen Leitungsverlauf können alle Interessierten hier einsehen.