Unsere Leitungsbauer: Cteam Leitungsbau, Mast 1-37
Drei Leitungsbauer haben für den Bau des Abschnitt A im Ostbayernring Bauaufträge erhalten. Im südlichsten Abschnitt des Ostbayernrings zwischen Etzenricht und Schwandorf errichten Cteam Leitungsbau, Electron Leitungsbau und SPIE SAG derzeit insgesamt 111 Masten. Wie sieht es zur Zeit an den Baustellen aus? Wer steckt hinter diesen Unternehmen? Wir sprechen mit W. Resinger von Cteam, Projektleiter für das Baulos 1.
In welchem Abschnitt der 43 Kilometer langen Freileitung ist Cteam genau tätig, Herr Resinger?
Wir sind im Abschnitt A des Ostbayernrings zwischen Etzenricht und Wernberg tätig. Dies ist das Baulos 1, das die Maststandorte Mast 1 bis 37 umfasst. Es handelt sich also um den nördlichsten Bereich von Abschnitt A.
Welche besonderen Herausforderungen gibt es hier?
Eigentlich keine – wenn es gut geplant ist, dann funktioniert auch alles. Höchstens die Witterung ist gerade eine Herausforderung. Es gibt zwar keine Minusgrade und das Steigen am Mast ist kein Problem, aber wir haben viele Niederschläge und das in einem ohnehin feuchten Gebiet. Der Fluss Naab liegt auf der ganzen Strecke in der Nähe unserer Arbeiten, und zwischen den Masten 6 bis 12 befinden wir uns im Überschwemmungsgebiet der Waldnaab. Wie bei den Kollegen in den benachbarten Abschnitten nutzen wir daher überall den schweren Wegebau in Abstimmung mit der archäologischen und ökologischen Baubegleitung. Auch mit den Naturschutzbehörden stehen wir in engem Kontakt. Es wird kein Oberboden entnommen, sodass wir so wenig wie möglich während Nutzung der Flächen durcheinanderbringen. Nach dem Rückbau der Wege lockert eine Spezialfirma den Boden wieder auf, damit keine Verdichtungen nachbleiben. Auch auf die Gründung der Fundamente (hier Bohrpfähle und Plattenfundamente) legen wir bei den feuchten Böden großes Augenmerk.
Was sehen aufmerksame Beobachter derzeit draußen an der Trasse?
Zuerst waren wir mit dem Wegebau beschäftigt, es folgten Gründungen mit Großbohrpfählen, die Vormontage und Stockarbeiten an den gesicherten Maststandorten. Vormontierte Elemente werden hier mit Lastwagen rausgefahren und mit einem Autokran gestockt. Aktuell sind Mastnummern 3 bis 5 sowie 9 und 17 bereits fertig – hier sieht man übrigens schon die Details im Unterschied zur alten Leitung: Maste 1 bis 9 bekommen zwei Mastspitzen und fallen teilweise kleiner aus als bei der Bestandsleitung. Sonst werden sie gleich hoch oder höher als die alte Leitung, wenn etwa eine Waldüberspannung geplant ist. Und dann ließe sich im Frühjahr die Rekultivierung in unserem Baulos beobachten.
Welche Spezialisierungen bringt Ihr Unternehmen ein?
Cteam ist spezialisiert vor allem auf den Mastbau und die Seilzugarbeiten. Hier bringen wir die ganze Begeisterung und unser ganzes Können als Maststeiger aus Osttirol mit, dem sogenannten Leitungsbauernest. Ich stamme selbst auch aus Matrei im Iseltal und bin aus einer Tätigkeit als Tischler in die heutige Bauleitung gekommen. Neben dem handwerklichen Geschickt ist für unser Team ist vor allem Verlässlichkeit wichtig: Beim Klettern müssen alle einander vertrauen können.
Seit wann sind Sie und das Unternehmen Cteam gemeinsam mit TenneT tätig? In welchen Projekten ist Ihr Unternehmen derzeit für TenneT tätig?
Mit TenneT arbeiten wir bereits lange auftragsmäßig zusammen. Immer mit gutem Klima und guter Zusammenarbeit. Ich selbst war zuletzt eher in unserer Heimat in Österreich tätig. Um die Anfahrten kurz zu halten, übernehmen wir viele Projekte runter bis circa nach Frankfurt. Meine Kollegen haben aber beispielsweise auch an der „Alten Elbekreuzung“ mitgewirkt, mit bis zu 190 Meter hohen Masten. Ein anderes Beispiel war der Neubau der 380‐KV‐Westküstenleitung in Schleswig-Holstein.
Und ganz persönlich, wo gefiel ihnen die Arbeit besser?
(Lacht) Naja, Richtung Berge ist es schon schöner.
Herr Resinger, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!