Skip to content
Project Onshore NL Geertruidenberg hoogspanningsmast

Für jeden Standort der richtige Mast

Beim Ersatzneubau zwischen Altheim und St. Peter befinden wir uns mittlerweile in allen drei Abschnitten am Ende des Planfeststellungsverfahrens. Damit rückt der Bau der neuen 380-kV-Stromleitung näher in den Blick. Deshalb möchten wir Sie in diesem Beitrag detailliert über die verschiedenen Strommasten informieren, die beim Bau einer Freileitung zum Einsatz kommen können.

Masttypen im Überblick

Bei der Planung einer Freileitung wird immer versucht, den Eingriff in die vorhandenen Schutzgüter so gering wie möglich zu halten. Zu diesen zählen beispielsweise Tiere und Pflanzen, der Boden, das Wasser, die Landschaft und selbstverständlich der Mensch. Es gibt deshalb verschiedene Mastbauformen, die je nach Anforderung eingesetzt werden. In Deutschland bekommt man insbesondere drei Masttypen sehr häufig zu sehen: den Donaumast, den Tonnenmast und den Einebenenmast. Diese Masttypen können – sofern es die Gegebenheiten vor Ort erfordern – auch miteinander kombiniert werden. Hier spricht man dann von „Doppeltonnen-“, „Donau-Einebenen-“ oder „Doppeleinebenenmasten“.

TenneT hat für das Planfeststellungsverfahren den Einsatz verschiedener Masttypen entlang der Leitung geprüft. Ein wichtiges Kriterium ist dabei unter anderem die Minimierung der Flächeninanspruchnahme. Die Masten müssen für die Monteure besteigbar sein, damit beispielsweise möglichst keine Stellflächen für Kranwägen notwendig werden. Da Sicherheit bei Stromleitungen immer das oberste Gebot ist, wird über die Mastspitzen ein sogenanntes Erdseil (Blitzschutzseil) geführt, entweder als einfache Spitze oder v-förmig als geteilte Spitze.

Masttypen im Detail

Der Donaumast ist der von TenneT in ganz Deutschland am häufigsten eingesetzte Mast, der auch beim Ersatzneubau zwischen Altheim und St. Peter verstärkt zum Einsatz kommen wird. Er ist rund 30 Meter breit und knapp 50 bis 60 Meter hoch. Beim Ersatzneubau werden die Donaumasten künftig zwei 380-kV-Stromkreise tragen.

In einigen Fällen kommen weitere Masttypen hinzu, die dazu beitragen, die Eingriffe in die Natur möglichst zu minimieren. So ist der Tonnenmast mit knapp 20 bis 30 Meter Breite schmaler als der Donaumast, was wiederum eine größere Masthöhe von 60 bis 70 Meter bedingt. Die geringere Breite von Tonnenmasten ist gerade bei Waldeingriffen von großem Vorteil, da so größere Eingriffe in die bestehende Waldstruktur vor Ort vermieden und Waldschneisen so schmal wie möglich realisiert werden können.

Der Einebenen-Mast wird aufgrund seiner geringeren Höhe von etwa 40 bis 50 Metern vorwiegend in Regionen mit einer Höhenbegrenzung eingesetzt. Das ist unter anderem in der Nähe von Flughäfen der Fall.

Beim Ersatzneubau der Leitung Altheim – St. Peter werden wir zudem den Typ „Donau-Einebenemast“ einsetzen. Er ermöglicht die Mitführung von zwei 110-kV-Stromkreisen auf der untersten Traverse. Damit können gleich vier Stromkreise auf einer Leitung geführt werden, was den Bau von zwei nebeneinander verlaufenden Leitungen vermeidet.

Innerhalb der Masttypen unterscheidet man außerdem noch zwischen Tragmasten und Winkelabspannmasten. Tragmasten tragen die Leiterseile bei geradem Verlauf der Freileitung. Winkelabspannmasten werden immer dann eingesetzt, wenn die Leitung ihre Richtung ändert. Sie nehmen die Zugkräfte der Leiterseile in den Winkelpunkten aus den unterschiedlichen Leitungsrichtungen auf und sind daher massiver.

Masttyp Donau

 

 

Masttyp-Donau-Einebene

  

Masttyp-Tonne

Warum braucht es überhaupt neue Masten?

Die Masten, die derzeit noch im Einsatz sind, erlauben aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen und ihres Alters keine Spannungsumstellung auf 380 kV mit neuen oder zusätzlichen Leiterseilen. Bei den neuen Masten wird aber darauf geachtet, dass alle Grenzwerte auch direkt unter der Leitung deutlich unterschritten werden und dass die landwirtschaftliche Nutzung mit modernen, großen Maschinen möglich ist. Diese Grenzwerte sind in der Sechsundzwanzigsten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BImSchV) geregelt. Um diese gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, werden die Seilaufhängungspunkte der neuen Masten im Durchschnitt rund zehn Meter und die Mastspitzen um etwa 30 Meter höher als die Bestandsmasten. Die Breite der neuen Masten liegt zwischen 25 und 30 Metern.

Warum plant TenneT keine Erdverkabelung für die Leitung Altheim – St.  Peter?

Hier ist es wichtig zu wissen, dass eine komplette Erdverkabelung von 380-kV-Wechselstromleitungen nach dem heutigen Stand der Technik noch nicht möglich ist. Im Rahmen von gesetzlich festgeschriebenen Pilotprojekten für Teil-Erdverkabelung soll diese Technik weiter erforscht werden. Das Trassenprojekt Altheim – St. Peter gehört allerdings nicht zu den gesetzlich festgelegten Erdkabel-Pilotprojekten und ist deshalb als Freileitung zu errichten. Dies wurde im Frühjahr 2021 erneut im Zuge der Neufassung des Bundesbedarfsplangesetzes durch den Deutschen Bundestag und den Deutschen Bundesrat bestätigt.

Hier finden Sie ein Video über die verschiedenen Masttypen.

Kontakt

Markus Kretzler

Markus Kretzler

Referent für Bürgerbeteiligung
andrea wels.jpg

Andrea Wels

Backoffice Kommunikation