Skip to content

Elektrische und magnetische Felder bei Freileitungen

Elektrische und magnetische Felder begegnen uns häufig im Alltag. Wenn zum Beispiel eine Lampe über die Steckdose mit dem Stromnetz verbunden ist, entsteht ein elektrisches Feld. Wird der Lichtschalter der Lampe eingeschaltet und das Licht leuchtet, dann entsteht zusätzlich ein magnetisches Feld. Elektrische und magnetische Felder gibt es also überall, wo der Mensch elektrische Energie nutzt. Auch Stromleitungen wie der Ersatzneubau Altheim – St. Peter erzeugen elektrische und magnetische Felder. Da uns hierzu immer wieder Fragen erreichen, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag die wichtigsten Punkte erläutern. 

Die Stärke von elektrischen Feldern wird in Volt pro Meter (V/m) gemessen. Bei magnetischen Feldern ist die Messeinheit die „magnetische Flussdichte“ in Mikrotesla. Allgemein gilt: Je höher die Spannung ist, desto größer ist das elektrische Feld und je stärker der Strom fließt, desto stärker ist das magnetische Feld.

 

elektrische und magnetische Felder bei Freileitungen Altheim – St. Peter

Elektrische und magnetische Felder entstehen aber nicht nur aufgrund der Nutzung von elektrischer Energie durch den Menschen, sondern sie kommen auch in der Natur vor. So sind wir von einem natürlichen Erdmagnetfeld umgeben, das wir zum Beispiel beim Gebrauch eines Kompasses nutzen. Zugvögel machen sich dies ebenfalls zunutze. Wie eingangs bereits erwähnt, erzeugen auch Stromleitungen elektrische und magnetische Felder.

 

Gesetzliche Grenzwerte

In Deutschland gelten für elektrische und magnetische Felder strenge gesetzliche Grenzwerte, die den Schutz des Menschen sicherstellen. Diese sind in der 26. BundesimmissionschutzVerordnung (26. BimSchV) festgelegt. Sie beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen der nationalen Strahlenschutzkommission und der internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung.

Bei Höchstspannungsleitungen wurde für die magnetische Flussdichte ein Höchstwert von 100 Mikrotesla festgelegt. Damit liegen die Grenzwerte bereits um den Faktor fünf bis 50 unter den Werten, bei denen akute Wirkungen nachgewiesen werden konnten. Für die elektrische Feldstärke gilt ein Höchstwert von fünf Kilovolt pro Meter. Das elektrische Feld einer Freileitung wird zum Beispiel durch Gebäudewände vollständig abgeschirmt.

 

Freileitungen

Durch die Stromleitungen in Deutschland fließt Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz. Das bedeutet, dass die elektrischen und magnetischen Felder hundertmal pro Sekunde ihre Richtung wechseln. Diese Frequenz ist im Vergleich zur Frequenz von Mobilfunk- oder Fernsehübertragungen vergleichsweise niedrig. Daher nennt man die von Stromleitungen ausgehenden Felder „niederfrequent“. Niederfrequente Felder wirken nur in der unmittelbaren Umgebung des Stromleiters. Je weiter man sich also von einer Stromleitung entfernt, umso schwächer werden sie.

Die Spannung einer Freileitung schwankt kaum – das elektrische Feld ist deshalb nahezu konstant. Der beim Transport durch die Leitung fließende Strom schwankt je nach Stromangebot und -nachfrage. Im Regelfall liegt die magnetische Flussdichte direkt unter der 380-kV-Leitung unter 20 Mikrotesla, also weit unter dem festgeschriebenen Grenzwert. Selbst bei einer selten vorkommenden kurzzeitigen Maximalbelastung mit 40 Mikrotesla befinden wir uns weit unter dem gesetzlichen Grenzwert von 100 Mikrotesla. Mit zunehmender Entfernung nimmt das magnetische Feld weiter ab. So ist bei einer Entfernung von 75 Metern gerade noch 1 Mikrotesla messbar.

 

TenneT ist grundsätzlich bestrebt, bei Planung, Bau und Betrieb der Stromleitungen die gesetzlichen Grenzwerte deutlich zu unterschreiten. Denn die Gesundheit der Menschen ist für uns das oberste Gebot.