Bau-Go für Abschnitt 7!
Ein weiterer Leitungsabschnitt der StaLa geht in den Bau. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erteilte den Planfeststellungsbeschluss und gab das Go für bauvorbereitende Maßnahmen auf dem Abschnitt zwischen Steyerberg und Landesbergen.
Die rund 155 km lange 380-kV-Leitung zwischen Stade und Landesbergen hat nicht nur den markanten Spitznamen „StaLa“, sondern auch eine besondere Bedeutung. Die Leitung Stade – Landesbergen und die parallel verlaufende Elbe-Lippe-Leitung Nord zählen zu den wichtigsten Nord-Süd-Transportkanälen für erneuerbare Energien. Die modernisierten Leitungen stabilisieren zukünftig das Stromnetz von TenneT, senken Redispatch-Kosten und stärken die regionale Versorgungssicherheit.
Pünktlich zu Weihnachten 2022 erhielt TenneT den Planfeststellungsbeschluss von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Damit stehen alle Ampeln auf Grün für den zeitnahen Baubeginn zwischen Steyerberg und Landesbergen.
Was passiert jetzt auf Abschnitt 7?
Zunächst lädt TenneT die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie betroffene Behörden zu einer Bauauftaktveranstaltung ein. Dort informiert TenneT zum Bauablauf, zu den konkreten Baumaßnahmen und den zuständigen Baufirmen. Auch die jeweiligen Ansprechpartner werden vorgestellt.
Die Errichtung einer Freileitung erfolgt in mehreren Bauphasen. Im nächsten Schritt setzt TenneT mit Unterstützung von Dienstleistern bauvorbereitende Maßnahmen um. Die durchschnittliche Bauzeit für einen Mast beträgt dabei vier bis sechs Wochen. Aber was genau gehört eigentlich dazu und wann passiert das?
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Eröffnung des Baulagers und erste bauliche Vorarbeiten: seit Januar 2023
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Beginn Ausholzungen: Januar bis Ende Februar 2023
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Beginn Maststahllieferungen: Mitte Februar
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Aufbau erstes Provisorium: Anfang Mai
Baugrunduntersuchungen
Um den Boden zu untersuchen, auf dem die Masten später stehen sollen, gibt es zwei unterschiedliche Methoden: die kleine und die schwere Rammsondierung. Eigentümerinnen und Eigentümer werden in der Regel zwei Wochen vor Beginn der Untersuchungen informiert.
Bevor es mit den Sondierungen losgeht, führen Fachfirmen Vermessungsarbeiten durch und definieren den zu untersuchenden Bereich. Für jeden Bohrpunkt gibt es eine Kampfmittelüberprüfung – nur so können wir eine sichere Baugrunduntersuchung gewährleisten. Danach können die eigentlichen Untersuchungen beginnen.
An allen Maststandorten führt TenneT eine kleine Rammsondierung durch. Dabei kommt nur ein kleiner Wagen zum Einsatz – kaum größer als ein Aufsitzrasenmäher. Es wird bis zu zehn Meter tief gebohrt, um eine Bodenprobe zu entnehmen. Je nach Bodenbeschaffenheit führen wir anschließend noch eine weitere schwere Sondierung durch.
Bei der schweren Sondierung geht es bis zu 30 Meter tief in den Boden. Bei den Untersuchungen müssen wir so tief bohren, damit wir wissen, wie stabil der Boden unterhalb der Fundamente ist. Auch bei der schweren Rammsondierung entnehmen wir einen Bohrkern. Nach den Bohrungen geht es ab ins Labor: Dort werden die Bodenproben untersucht und bewertet.
Bauvorbereitung: Bodenschutz, Provisorien und Wegebau
Die meisten Strommasten werden auf Feldern und Wiesen gebaut. Um die Baufahrzeuge, Geräte und Material an die Maststandorte transportieren zu können, bedarf es des Wegebaus. Das sind Bodenschutzmaßnahmen, bei denen verhindert wird, dass sich der Boden zu sehr verdichtet. Es gibt unterschiedliche Weisen, die Böden zu schützen. Je nach Bodenbeschaffenheit und Feuchtigkeit nutzen die Baufirmen den leichten oder schweren Wegebau.
Leichter Wegebau wird angewendet, wenn der Boden durch große Stahlplatten geschützt wird. Sie werden ausgelegt, um die Last der Baufahrzeuge gut zu verteilen. Sind die Böden besonders feucht, wählt TenneT den schweren Wegebau. Hier wird eine Zuwegung geschottert und zusätzlich ein sogenanntes Geovlies untergelegt. Stehen die Masten und sind die Seile aufgezogen, werden die Baustraßen vollständig zurückgebaut. Spezialisten für Ökologische und Bodenkundliche Baubegleitung überwachen diese Maßnahmen eng. Um die Stromleitungen warten und reparieren zu können, bleibt TenneT jederzeit der Zutritt zu den Masten gewehrt. Das ist sogar im Grundbuch festgehalten.
Auch Provisorien werden punktuell eingesetzt: Dabei handelt es sich um zeitlich begrenzte, also provisorische Zwischenlösungen, die die Funktion der Bestandsleitung in Kreuzungsbereichen der neuen und bestehenden Leitung während der Bauphase übernehmen. Mit einem Provisorium lassen sich kürzere Leitungsabschnitte für die Dauer der Baumaßnahmen umverlegen.

Rückschnitt von Gehölzen – so wenig wie möglich, so viel wie nötig
In Vorbereitung auf den Bau werden Rückschnittarbeiten zum Anfang des Jahres vorgenommen. Gehölze werden zurückgeschnitten, damit Neu- und Alttrasse der Stromleitung ausreichend Platz haben. In einzelnen Fällen verlangt dies leider auch Baumfällungen. Ob das wirklich notwendig ist, wird von unseren TenneT Planern geprüft – und wenn möglich – vermieden.
Was kommt nach der Bauvorbereitung?
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Nachdem die Bauvorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen sind, folgen die Gründung und das Fundament für den Mast. Anschließend kann der Mast mithilfe von Kränen gestockt und montiert werden. Ganz zum Schluss folgt der Seilzug: Hierbei werden die neuen Seile auf die neuen Maste gezogen. Danach können die Zuwegungen wieder rückgebaut und die Grundstücke wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden. Sobald ein neuer Leitungsabschnitt (meist von Umspannwerk zu Umspannwerk) fertig gestellt und in Betrieb genommen wurde, kann der Rückbau der alten Leitungen und Masten beginnen. |